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Nach Pannenserie in Atomkraftwerken weisen EU und belgische Atomaufsicht deutsche Forderungen zurück

Archivmeldung vom 08.01.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.01.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
AKW Tihange
AKW Tihange

Foto: Michielverbeek
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die EU-Kommission lehnt die Forderungen von NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) nach zusätzlichen Sicherheitsüberprüfungen für belgische Atomkraftwerke ab. "Basierend auf den Informationen, die wir derzeit von der nationalen Behörde haben, sehen wir keinen sofortigen Grund, neue Standards aufzustellen", sagte die Sprecherin des zuständigen Energiekommissars dem WDR-Magazin WESTPOL.

Zugleich kritisiert die belgische Atomaufsicht FANC mit scharfen Worten die Aussagen von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD): "Sie sind falsch und unwahr." Anders als die Ministerin es darstelle, seien keine direkten Gespräche zu der Pannenserie in belgischen Atomkraftwerken geplant. "Sie hat noch nie Kontakt zu uns aufgenommen. Sie sagt, sie würde Gespräche mit uns führen, und das ist bizarr", sagte eine Sprecherin der belgischen Atomaufsicht im Interview mit WESTPOL. Bei einem am Montag in Brüssel beginnenden Treffen handele es sich vielmehr um ein EU-weites Expertentreffen auf Arbeitsebene, das unabhängig von den jüngsten Vorfällen seit längerer Zeit geplant sei.

Die EU-Kommission und die belgische Atomaufsicht sehen zudem keine akute Gefahr für die deutsche Bevölkerung durch die belgischen Kraftwerke. Belgien würde sich an die geltenden Sicherheitsstandards halten, heißt es von der EU-Kommission. Seit der Wiederinbetriebnahme der belgischen Atomkraftwerke Tihange und Doel im Dezember hatte es dort mehrere technische Pannen gegeben. In Tihange war nach Weihnachten 2015 ein Transformator in Brand geraten, im Kraftwerk Doel bei Antwerpen gab es ein Wasserleck, ein anderer Teil des Kraftwerks schaltete sich außerdem selbst ab.

Quelle: WDR Westdeutscher Rundfunk (ots)

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