Bauernregeln im Juni
Archivmeldung vom 26.05.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach dem Kalender beginnt der Sommer erst am 21. Juni, doch für die meisten steht der Juni bereits für sommerliches Wetter. Wie die mittelalterlichen Schöpfer der Bauernregeln den Übergangsmonat sahen und was von ihren Regeln heute noch zu halten ist, hat der Wetterservice Donnerwetter.de genauer unter die Lupe genommen.
"Wie's Wetter zu Metardi (8. Juni) fällt, es bis zum Monatsende hält." - Es klingt fast zu
einfach und doch trifft diese Regel ganz gut: Fällt im Zeitraum um den 8. Juni häufig Regen, so
gibt es mit einer Wahrscheinlichkeit von 70 Prozent auch in den Folgetagen bis Ende Juni viele
Regenfälle. Ist es allerdings trocken, so lässt sich keine Prognose treffen.
"Der Wind dreht sich um St. Veith (15. Juni), da legt sich das Laub auf die andere Seit." und
"St. Veith bringt Regen mit." - Ende Mai und Anfang Juni bestimmen häufig stabile Hochdruckgebiete
das Wetter, so dass in diesem Zeitraum die Tage mit der geringsten Regenwahrscheinlichkeit des
Jahres liegen. Mitte Juni erreichen dann meist wieder die ersten Tiefausläufer Deutschland, es
regnet häufig und der Wind wechselt öfter die Richtung, bringt also auch kalte Luftmassen nach
Deutschland. Eingebürgert hat sich hierfür der Begriff 'Schafskälte'.
"Regnet es am Siebenschläfertag (27. Juni), es noch 7 Wochen regnen mag." / "Das Wetter am
Siebenschläfertag sieben Wochen bleiben mag." - Die sehr eingängige Siebenschläferregel ist auch
heute noch eine der bekanntesten Bauernregeln. Und tatsächlich fällt das Wetter der folgenden
sieben Wochen in fast zwei von drei Fällen (63 Prozent) ähnlich aus wie Ende Juni, Anfang Juli.
"In diesem Zeitraum stabilisiert sich die Wetterlage über Europa. Dann entscheidet sich, ob unser
Sommerwetter vorwiegend durch warme südliche oder kalte nördliche Luftströmungen beeinflusst
wird", erklärt Michael Klein vom Wetterservice Donnerwetter.de. Der "Tag der Entscheidung" hat
sich jedoch durch die gregorianische Kalenderreform im Jahr 1582 verschoben, der Siebenschläfertag
müsste heute eigentlich auf den 7. Juli fallen. Richtet man die Langfristprognose nach diesem
Zeitraum, erhöht sich die Treffergenauigkeit sogar auf über 70 Prozent!
"Stellt der Juni mild sich ein, wird's auch der September/Dezember sein." - Der ganz weite Blick
in die Zukunft war aber auch unseren Vorfahren verwehrt - zwischen einem statistisch zu warmen
Juni und einem milden September oder Dezember lässt sich kein Zusammenhang finden.
Quelle: Pressemitteilung Donnerwetter.de GmbH