Im Haushalt lauern Gefahren für Hund und Katze: Kleine Unachtsamkeiten im Haushalt können große Schäden verursachen ...
Archivmeldung vom 20.11.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićMit kluger Planung aber schützt man Hund und Katze vor unnötigen Unfällen. Und Achtung: Liebe geht nicht durch den Magen. Die meisten Unfälle passieren zu Hause. Laut Robert Koch-Institut erleiden 2,8 Millionen Bundesbürger im Jahr einen Unfall im Haushalt, mal schlimm, mal weniger schlimm.
Aber auch auf Hund und Katze lauern in den eigenen vier Wänden einige Gefahren. Darin unterscheiden sie sich nicht von den zweibeinigen Familienmitgliedern. Nicht immer ziehen Unfälle dramatische Folgen nach sich. Aber sie sorgen doch für Unruhe und können Schmerzen verursachen. Manchmal enden sie aber auch tödlich.
Die meisten Gefahrenquellen lassen sich mit ein wenig Nachdenken und kleinen Handgriffen beseitigen. Für andere gibt es inzwischen sinnvolle Hilfsmittel. So sind beispielsweise gekippte Fenster für Katzen oftmals eine böse Falle. Tierärzte sprechen sogar von einem "Kippfenstersyndrom". Der Instinkt sagt den Katzen "wo mein Kopf durchgeht, passe ich auch komplett durch". Bei Kippfenstern trügt dieser Instinkt. Verliert die Katze den Halt, rutscht sie nach unten und klemmt sich ein. Schwere Verletzungen der Wirbelsäule können die Folge von Befreiungsversuchen sein. Abhilfe schaffen spezielle Kippfenstersicherungen.
No-Gos sind auch offen herumliegende Stromkabel, auf denen besonders Jungtiere gerne herumkauen. Sicherer sind Kabelkanäle und Steckdosensicherungen. Waschmaschine und Trockner sollte man stets geschlossen halten, die versehentlich gewaschene Katze ist leider kein schlechter Witz. Scherben lassen sich nicht immer vermeiden, sollten aber sorgfältig und unverzüglich zusammengekehrt werden. Ebenso haben spitze Gegenstände aller Art das Potenzial für Verletzungen. An heißen Speisen und Getränken können sich die Tiere ihre empfindlichen Nasen verbrennen, noch gefährlicher sind heiße Herdplatten, der noch nicht ausgekühlte Grill oder offenes Kaminfeuer.
Die größte Gefahr für die vierbeinigen Familienmitglieder aber geht von Giftstoffen aller Art aus. Viele Produkte im Haushalt enthalten für Hunde und Katzen giftige Bestandteile. Dies gilt vor allem für Haushaltsreiniger und Schädlingsbekämpfungsmittel. Auch Frostschutzmittel für das Auto gehören dazu. Ebenso sollten Medikamente niemals offen herumliegen.
Am gefährlichsten aber sind Gifte, die dort schlummern, wo man sie am wenigsten vermutet. Besonders in der Weihnachtszeit kommt es immer wieder zu Zwischenfällen. Nämlich dann, wenn Leckereien aus Schokolade frei zugänglich auf dem Tisch stehen. Schokolade enthält Kakao und dieser den Stoff Theobromin, der für Menschen zwar völlig ungefährlich, für Hunde aber tödlich sein kann. Bei Hunden ist eine Dosis von 20 mg Theobromin je Kilo Körpergewicht bereits gesundheitsgefährdend, ab einer Aufnahme von 60 mg je Kilo können lebensbedrohliche Symptome auftreten. Je kleiner der Hund, desto früher ist die tödliche Dosis erreicht. Eine Tafel Vollmilchschokolade enthält bereits so viel Theobromin, dass sich ein gut 5 Kilogramm schwerer Hund daran schwerwiegend vergiften kann. Kleinere Hunderassen sowie Welpen und Junghunde sind also besonders gefährdet. Deutlich schneller ist eine gefährliche Dosis bei Bitterschokolade erreicht.
Auch die wiederholte Fütterung kleinerer Mengen ist problematisch. Damit tut man dem kleinen Liebling keinen Gefallen. Theobromin baut sich im Körper nur sehr langsam ab, so dass es zu Anreicherungen im Blut kommen kann.
Auch Zimmerpflanzen können Giftquellen sein. Der beliebte Weihnachtsstern ist eine davon. Man sieht also, die Gefahren liegen im Detail. Im Fall des Falles ist schnelle Hilfe gefragt. Bei Verdacht auf Vergiftung ist der Tierarzt schnell aufzusuchen. Je früher Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, umso besser die Heilungschancen. Am besten ist es aber, es gar nicht dazu kommen zu lassen.
Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit e.V. (ots)