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Abgang der Bären

Archivmeldung vom 16.11.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kamtschatka-Braunbär. © WWF / Peter Prokosch
Kamtschatka-Braunbär. © WWF / Peter Prokosch

Das Aussterben der Bären beschleunigt sich. Nachdem die Weltnaturschutzunion IUCN auch die kleinste aller Bärenspezies, den Malaienbär (Helarctos malayanus), als vom Aussterben bedroht eingestuft hat, stehen nun sechs der acht Großbärenarten weltweit offiziell vor dem Aus.

Am düstersten sind die Perspektiven für den Großen Panda, von dem nur noch 1.600 Tiere in freier Wildbahn leben. Die besten Zukunftschancen haben derzeit der Nordamerikanische Schwärzbär mit gut 900.000 Exemplaren und der Europäische Braunbär mit geschätzten 200.000 Tieren. „Allerdings sieht es auch für unsere Braunbären in vielen Gegenden schlecht aus“, schränkt WWF-Experte Stefan Ziegler ein. „In Europa leben über zwei Drittel der Tiere in Russland, wo sie einigermaßen gute Lebensbedingungen finden. In der EU dagegen, einem einstigen Kerngebiet der Braunbären, gibt es gerade noch 4.000 Tiere.“

Ob Großer Panda, Malaienbär, Brillenbär, Eisbär, Lippen- oder Kragenbär  – die Schwierigkeiten, vor denen die verschiedenen Bärenarten stehen, sind überall auf der Welt die gleichen: Das Verschwinden ihres Lebensraums, Wilderei und Umweltverschmutzung. Der jüngste Neuzugang auf der Roten Liste, der Malaienbär, verliert beispielsweise nicht nur immer mehr seines Lebensraums an Siedlungs- und Straßenbau, sondern landet auch illegal als angebliches Heilmittel in traditioneller asiatischer Medizin. „Sogar in Schutzgebieten werden immer wieder Wilderer aufgegriffen“, sagt WWF-Experte Ziegler. „Solange die Nachfrage nach Bärentatzen und -galle besteht, wird sich daran auch kaum etwas ändern.“ Inzwischen würden vor allem in Südostasien immer mehr Bären getötet, weil sie sich zu nah an menschliche Siedlungen wagen, dabei Vieh reißen oder Felder verwüsten.

Den Gesamtbestand aller acht Bärenarten schätzt der WWF auf höchstens 1,2 Millionen Tiere. „Wie wenig erwünscht Bären sind, lässt sich derzeit in den österreichischen Alpen beobachten“, sagt WWF-Experte Stefan Ziegler. „Trotz eines Wiederansiedlungsprojekts des WWF und obwohl die Bären in den Alpen gute Lebensbedingungen vorfinden, nimmt der Bestand in Österreich stetig ab. Die Jungtiere verschwinden einfach. Wir würden gerne glauben, dass sie abwandern, müssen aber davon ausgehen, dass mindestens ein Teil von ihnen illegal geschossen wird.“

Quelle: Pressemitteilung WWF

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