Vor Nitrat-Gipfel: Schleswig-Holstein fordert Hilfen für Bauern
Archivmeldung vom 08.04.2019
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Freigeschaltet durch André OttDie Bundesregierung muss den Landwirten bei der Umsetzung strengerer Düngeregeln helfen, fordert Schleswig-Holsteins Agrarminister Jan Philipp Albrecht (Grüne) vor dem Nitrat-Gipfel am Montag. Der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Albrecht, viele Betriebe hätten das Potenzial strengere Regeln zum Grundwassersschutz einzuhalten.
Dies sei aber mit Ausgaben etwa für Beratung der Bauern verbunden. "Da muss der Bund finanzielle Unterstützung zusichern", sagte Albrecht. Bundesministerin Julia Klöckner hat kurzfristig für den heutigen Montag ihre Umwelt-Kabinettskollegin Svenja Schulze (SPD) sowie sämtliche Umwelt- und Agrarminister der Länder und Vertreter von Verbänden in ihr Ministerium geladen. Klöckner will darüber diskutierten, wie noch strengere Grundwasserschutz erreicht werden kann. Die EU-Kommission kritisiert zu hohe Nitrat-Werte im deutschen Grundwasser. Der Stoff gelangt beim Düngen in die Umwelt und ist für Mensch und Natur potenziell gefährlich.
Unterdessen ist das Land Nordrhein-Westfalen bei der Überprüfung seiner Grundwasser-Messstellen auf Probleme gestoßen. Wie die "NOZ" unter Berufung auf das Umweltministerium in Düsseldorf berichtet, haben Fachleute bei einer ersten Kontrolle von 300 Messstellen in etwa 10 Prozent der Fälle Mängel entdeckt. Diese reichten von fehlenden Unterlagen oder fehlender Absicherung gegen Vandalismus bis hin zu Einschränkungen bei der Beprobbarkeit. Die Messergebnisse in Nordrhein-Westfalen seien dennoch "belastbar und repräsentativ", betonte das Ministerium.
Das Grundwasser in NRW wird mit 1500 Messstellen überwacht. Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU) kündigte an, dass in einem nächsten Schritt weitere 280 Messstellen aus diesem Netz überprüft werden sollen, die zu hohe Nitrat-Werte aufweisen, in Nitrat-belasteten Regionen liegen oder von Landwirtschaft beeinflusst werden. So sollen Fehlinterpretationen bei Nitrat-Werten verhindert werden.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)