Gentechnisch veränderter "Super-Mais": Anbau in den USA schon 2010
Archivmeldung vom 07.01.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Unternehmen Monsanto und Dow Agro Science wollen einen gemeinsam entwickelten gentechnisch veränderten "Super-Mais" in den USA auf den Markt bringen. 2010 soll die Anbaufläche dort bereits 1,6 Millionen Hektar betragen. Der Mais mit dem Markennamen SmartStax besitzt Resistenzen gegen zahlreiche Schädlinge sowie gegen zwei Herbizid-Wirkstoffe.
Der SmartStax-Mais (MON89034 x TC1507 x MON88017 x DAS-59122-7) ist
eine Kreuzung verschiedener gv-Maislinien und besitzt mehrere neue,
gentechnisch vermittelte Merkmale: Er produziert sechs verschiedene
Varianten des Bt Proteins, die gegen die wichtigsten Schädlinge im
Maisanbau gerichtet sind, darunter Insekten wie den Maiszünsler und
Käfer wie den Maiswurzelbohrer. Dazu kommen Resistenzen gegen zwei
Wirkstoffe zur Unkrautbekämpfung: Glyphosat (Roundup) und Glufosinat
(Liberty).
Für die Landwirte soll der neue gv-Mais deutliche Vorteile bringen: Sie
können auf den Einsatz von Insektiziden zur Schädlingsbekämpfung fast
vollständig verzichten. Da im SmartStax-Mais zudem mehrere Bt-Proteine
vorhanden sind, werden Schädlinge auch dann unterdrückt, wenn sie eine
Resistenz gegen eine Variante des Bt-Proteins ausgebildet haben. Daher
können die derzeit vorgeschriebenen Refugienflächen mit konventionellem
Mais von 20 auf 5 Prozent gesenkt werden. Bei der Unkrautbekämpfung
bietet SmartStax-Mais den Landwirten die Möglichkeit, zwischen zwei
Herbizidwirkstoffen zu wählen. Damit können sie auch solche
Unkrautarten bekämpfen, die gegen einen Wirkstoff resistent geworden
sind.
Inzwischen haben mehrere aus Sicht der USA wichtige Agrarexportländer
wie Australien, Neuseeland, Japan, Korea und Taiwan den Import von
SmartStax-Mais erlaubt. Damit ist die Nachfrage nach dem neuen Mais in
den USA sprunghaft gestiegen. Die beiden Unternehmen Monsanto und Dow
Agro Science planen, SmartStax-Saatgut bereits zur kommenden
Anbauperiode auf den Markt zu bringen. Sie rechnen mit einer
Anbaufläche von mindestens 1,6 Millionen Hektar.
In Europa ist der Import von SmartStax-Mais noch nicht zugelassen. Der
Antrag liegt der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA)
vor. Bis zum Abschluss der Sicherheitsbewertung kann es noch einige
Zeit dauern, da die EFSA bei den Herstellern weitere Unterlagen
angefordert hat. Es ist davon auszugehen, dass im Herbst, wenn
Agrarlieferungen aus der Ernte 2010 in Europa eintreffen, Futter- und
Lebensmittel aus SmartStax-Mais in der EU nicht zugelassen sein werden.
Ändert die EU ihre "Nulltoleranzpolitik" nicht, werden Spuren von
SmartStax-Mais zu Einfuhrverboten für die betreffenden Agrarlieferungen
führen.
Quelle: Transgen