Drei mögliche Todesursachen für Elch "Knutschi"
Archivmeldung vom 05.11.2009
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Todesursache des als "Knutschi" bekannt gewordenen Elchs lässt sich auch nach Abschluss der veterinärpathologischen Untersuchungen an der Universität Gießen nicht eindeutig bestimmen. Wie Prof. Dr. Manfred Reinacher, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Veterinärpathologie, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mitteilte, sind drei mögliche Gründe für den Tod des Tieres denkbar.
Unter anderem kann der Stress nach der Narkose zu einer Degeneration der Muskelfasern geführt haben. Eine solche Myopathie führt in den meisten Fällen zum Tod. Allerdings haben die Pathologen nur wenige degenerierte Fasern gefunden, die allein den Tod des Tieres nicht verursacht haben können. Der größte Anteil der Skelettmuskelfasern konnte auf Grund der starken Verwesung des Elchbullen nicht mehr eindeutig untersucht werden.
Außerdem entdeckten die Veterinäre blutige Schwellungen am Gaumen und an den Stimmbändern, die zu einer Behinderung der Atmung und damit ebenfalls zum Tod geführt haben könnten. Eine Ursache für diese Schwellung war nicht zu entdecken. Der dritte mögliche Grund wäre eine Virusinfektion: Bei der Obduktion wurden Entzündungen in der Mundschleimhaut festgestellt, die durch eine Virusinfektion entstanden sein könnten. Allerdings konnten keine Viren nachgewiesen werden, was möglicherweise ebenfalls mit den postmortalen Veränderungen des Tieres zusammenhängt.
Keine der drei Erklärungsmöglichkeiten lässt sich eindeutig als Todesursache benennen. Möglich wäre auch ein Zusammenwirken der drei krankhaften Veränderungen, wie Prof. Reinacher betonte. Er fügte hinzu, dass der 321 Kilogramm schwere und zwei bis drei Jahre alte Elch schon zwei Tage tot war, als er in Gießen eingeliefert wurde: "Zu diesem Zeitpunkt war er schon stark verwest, das hat die Oduktion erschwert". An den Untersuchungen des Tieres, das in Nordhessen verendet war, waren fünf externe Labore beteiligt.
Quelle: Justus-Liebig-Universität Gießen