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Protestaktion gegen Vogelmord auf Zypern: Tierschützer bringen 34.483 Postkarten in Berliner Botschaft

Archivmeldung vom 13.07.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.07.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Komitee gegen den Vogelmord e.V.
Bild: Komitee gegen den Vogelmord e.V.

Genau 6 große Kartons mit 77 Kilogramm Postkarten schleppten Roland Tischbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Pro Artenvielfalt, und Alexander Heyd, Geschäftsführer Komitee gegen den Vogelmord e.V. heute, am 12. Juli 2011, um 14.30 Uhr in die Botschaft der Republik Zypern in Berlin. Inhalt: 34.432 Protestkarten mit Protest-Unterschriften gegen den Vogelmord auf Zypern. Denn Mönchsgrasmücke, Grauschnäpper und Rotschwänzchen sind bei den Zyprioten trotz Verbots eine beliebte Mahlzeit.

Pantias Eliades, Botschafter der Republik Zypern in der Bundesrepublik Deutschland, war leider nicht zu sprechen. Er schickte seine Konsulin Eleni Papanicolaou, um die kritischen Gäste zu empfangen, die offen ihre Meinung sagten. Roland Tischbier: "Jedes Jahr sterben in Zypern rund 1,2 Millionen Zugvögel qualvoll an Leimruten, und in Fangnetzen die Wilderer in Büschen und Obstplantagen illegal aufbauen. Wenn sich die Vögel auf den mit zähem Leim präparierten Singwarten niederlassen, bleiben sie kleben und leiden stundenlang, wenn sie verzweifelt ums Überleben kämpfen. Nicht weniger tierquälerisch sind die sogenannten Japannetze mit extrem dünnen Nylonfäden, in denen sich die Vögel verfangen und sich in ihrem Todeskampf qualvoll strangulieren. Zur Steigerung der Vogelfangquoten werden in Netznähe oft elektronische Vogelstimmen-Lockgeräte installiert."

Zweimal jährlich treffen sich Tierschützer auf Zypern in Vogelschutzcamps und durchsuchen systematisch die Küstenlandschaft und Gartenanlagen entlang der Südküste Zyperns nach illegalen Vogelfanganlagen. Eine gefährliche Arbeit, denn oft werden sie dabei von den Wilderern bedroht und sogar körperlich angegriffen. Roland Tischbier: "Obwohl der Vogelfang mit Leimruten und Fangnetzen illegal ist, gibt es wenig Unterstützung seitens der Ordnungsbehörden. Darauf machen wir heute mit unserer Protestaktion aufmerksam! Denn viele mitteleuropäische Zugvogelarten sind inzwischen in ihrer Existenz schon stark bedroht!" Tischbier weiter: "Wir wollten den Botschafter bitten, sich im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten verstärkt dafür einzusetzen, dass die Regelungen der EU-Vogelschutzrichtlinie von den Ordnungsbehörden der Republik Zypern konsequent und uneingeschränkt durchgesetzt werden. Verstöße sollen entsprechend sanktioniert werden! Nur so kann mittelfristig die erschreckende Zahl von jährlich 1,2 Millionen illegal getöteter Zugvögel auf Zypern drastisch reduziert werden!"

Die Konsulin versprach den Tierschützern: "Wir nehmen die Beschwerden der deutschen Tierschützer sehr ernst und werden unsere Empfehlung für eine engere Zusammenarbeit der Polizeibehörden vor Ort mit den Vogelschützern an die Regierung und die zuständigen Behörden in Zypern weiterleiten."

Quelle: Komitee gegen den Vogelmord e.V.

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