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Tsunami-Frühwarntechnik für den Schutz Europas

Archivmeldung vom 08.02.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.02.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der effektivste Schutz gegen lebensgefährliche Flutwellen ist eine leistungsstarke Frühwarntechnik. Die Bundesregierung unterstützt deshalb mit 45 Millionen Euro den Aufbau eines Frühwarnsystems für Indonesien. Was wohl nur wenige Menschen wissen: Nicht nur in Südostasien drohen Tsunamis, sondern auch mitten in Europa, nämlich im Mittelmeerraum und im Nordatlantik.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisiert deshalb vom 7. bis 9. Februar in Bonn die dritte Konferenz der Zwischenstaatlichen Ozeanographischen Kommission (IOC) zum Aufbau eines Tsunami-Frühwarnsystems im Mittelmeerraum. Ziel der Konferenz ist, erste Schritte auf dem Weg zu einer Frühwarntechnik in Europa abzustimmen. "Wir werden unser Know-how auch bei der Installation eines Tsunami-Frühwarnsystems für Europa einbringen", sagte Professor Frieder Meyer-Krahmer, Staatssekretär im BMBF, am Mittwoch in Bonn. "Es geht darum, gemeinsam mit den anderen europäischen Staaten eine leistungsstarke Frühwarntechnik aufzubauen und Verantwortung zu übernehmen."

Die internationale Staatengemeinschaft hat nach der verheerenden Tsunami-Katastrophe im Dezember 2004 die IOC beauftragt, beim Aufbau eines weltweiten Frühwarnsystems die Koordination zu übernehmen. Die globale Abdeckung wird dabei durch die Einrichtung regionaler Warnsysteme im Indischen Ozean, in der Karibik, im Pazifik und im Mittelmeer mit den angrenzenden Meeren gewährleistet. Dazu veranstaltet die IOC regelmäßig regionale Koordinierungskonferenzen für die beteiligten Ländern. Auf Einladung des BMBF hatten zudem bereits am Montag europäische Experten im Rahmen der Konferenz in Bonn über Probleme in der grenzüberschreitenden Frühwarnung bei Fluten, Unwettern und anderen extremen Naturereignissen diskutiert. Nach ihren Erkenntnissen sind in Europa unterschiedliche Standards und ein ineffizienter Austausch von Echtzeitdaten nach wie vor Hindernisse für eine effektive, über die Ländergrenzen hinausgehende Frühwarnung. Dabei werden Frühwarnungen bei extremen Wetterereignissen grundsätzlich wichtiger: Nach den Ergebnissen des neuen Berichts des Internationalen Wissenschaftsrats zum Klimawandel (IPCC), der am 2. Februar in Paris vorgestellt wurde, werden sich Unwetter künftig häufen.

Außer der Unterstützung beim Aufbau eines Frühwarnsystems in Indonesien fördert das Ministerium wissenschaftliche Arbeiten zum Schutz vor extremen Naturereignissen mit dem GEOTECHNOLOGIEN-Programm - dabei geht es um Vorhaben zu "Frühwarnsystemen im Erdmanagement" mit einem Finanzvolumen von insgesamt 9 Millionen Euro. Die Projekte deutscher Hochschulen und Forschungseinrichtungen, die Gefährdungen durch Tsunamis, Erdbeben, Vulkane und Hangrutschungen abdecken, starten zum 1. April 2007.

Weitere Informationen zur Konferenz finden Sie unter http://ioc3.unesco.org/neamtws/index.htm.

Quelle: Pressemitteilung BMBF - Bundesministerium für Bildung und Forschung

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