Bundesrat beschließt millionenfache Tierquälerei
Archivmeldung vom 07.04.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.04.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittHeute hat sich eine Mehrheit im Bundesrat gegen die Aufrechterhaltung des Käfigverbotes ausgesprochen. "Diese Landesregierungen planen die Legitimierung millionenfacher Tierquälerei in den Käfigbatterien", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN.
"Die
Bundesregierung muss nun endlich ein klares Bekenntnis für den
Käfigausstieg abgeben, so wie es die SPD-Fraktion im Bundestag schon
vor Wochen getan und bereits vor der Bundestagswahl versprochen hat".
"Der heutige Beschluss ist ein Schlag ins Gesicht von 80 Prozent
der Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland, die den Ausstieg
aus jeder Form der Käfighaltung unterstützen", so Wartenberg.
Legebatterien alten Typs sollen noch bis mindestens 2009 weiter
betrieben werden können, obwohl das Bundesverfassungsgericht sie als
klar tierschutzwidrig beurteilt hat. Außerdem soll der Käfigtyp
"Kleinvoliere" nach dem Willen der Länder in Deutschland künftig
erlaubt sein. Auch dieser Käfigtyp ist nicht tiergerecht, denn er
bietet keine verhaltensgerechte Unterbringung. Nach Aussage vieler
Wissenschaftler können die Hennen darin weder Aufflattern, noch
Scharren oder Sandbaden. "Dieser Beschluss des Bundesrates ist ein
beispielloser Kniefall vor der Käfiglobby", sagt Wartenberg.
VIER PFOTEN fordert Landwirtschaftsminister Horst Seehofer auf,
sich entschieden gegen die geplanten Rückschritte zu stellen und
diesen Beschluss auf keinen Fall umzusetzen. Und auch die SPD ist nun
gefordert, ihrem Bekenntnis zum Käfigausstieg Taten folgen zu lassen
und ihren Einfluss zugunsten des Tierschutzes geltend zu machen.
Quelle: Pressemitteilung VIER PFOTEN