Robert Kennedy kritisiert Privatisierung von Wasser auf dem Welt-Umweltforum
Archivmeldung vom 25.06.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittPrivatisierung ist gegenwärtig das besorgniserregendste Problem, wenn es um Wasser geht. Dieser Ansicht ist Robert F. Kennedy Jr., ein Aktivist und Rechtsanwalt, der sich auf Umweltrecht spezialisiert hat und am Welt-Umweltforum teilnahm, das von der LIDE - Grupo de Lideres Empresariais [Gruppe von Wirtschaftsführern] in Foz do Iguacu organisiert wurde.
"Wasser sollte für alle Menschen ein Grundrecht sein", erklärt Kennedy. Er glaubt, dass der marktwirtschaftliche Kapitalismus die beste Lösung sei, die allerdings soziale Interessen berücksichtigen müsse, andernfalls würden zukünftige Generationen für unsere Fehler und Auswüchse bezahlen. Er betont: "Wir sollten einen vernünftigeren Gebrauch des Wassers unterstützen, allerdings dürfen wir den Wasserverbrauch der ärmsten Mitglieder der Bevölkerung nicht durch Preispolitik einschränken."
Kennedy führt das Beispiel von Cochabamba in Bolivien an, einem Land, in dem Wasser auf eine Art und Weise privatisiert worden war, die dazu führte, dass Menschen starben, weil sie keinen Zugang dazu hatten. Der Aufschrei war so groß, dass die französischen und amerikanischen Unternehmen, die die Wasserversorgung steuerten, gezwungen waren, das Land zu verlassen. Ein anderes Beispiel ereignete sich während des Pinochet-Regimes in Chile, als der Diktator alle Flüsse dem Unternehmen Endesa "verkaufte". Das Unternehmen wurde an spanische Investoren weiterverkauft und nunmehr besitzen laut Kennedy ausländische Spekulanten die gesamte Wasserversorgung des Landes. Das Gleiche passierte mit den Wäldern. Er ist davon überzeugt, dass in Chile keine wirkliche Demokratie bestehe, da das Land keine autonome Kontrolle über seine natürlichen Ressourcen habe.
Er führt aus, dass Kohle eine der größten Umweltverschmutzungen in den USA sei und dass es notwendig sei, die Energiequelle so schnell wie möglich zu ersetzen, es aber drei Hindernisse gäbe: die bestehenden Subventionen für die Ölindustrie, das Fehlen eines Systems für neue Energienetze und der Mangel an effektiven Mechanismen zur Bestrafung derjenigen, die Ressourcen verschwenden.
Kennedy wurde vom Time-Magazin als einer der "Helden des Planeten" bezeichnet für seinen Beitrag zur Rettung des Hudson River in New York und für seine Teilnahme an den Demonstrationen gegen eine Öl-Pipeline mit einer Gruppe von Umweltschützern vor dem Weißen Haus. Er ist der Sohn des verstorbenen US-Senators Robert F. Kennedy und ein Neffe des ermordeten Präsidenten John F. Kennedy und des verstorbenen Senators Ted Kennedy.
Quelle: Fórum Mundial de Meio Ambiente (ots)