Deutsche Umwelthilfe fordert von Vattenfall Auskunft über Sicherheitsdefizite im AKW Brunsbüttel
Archivmeldung vom 14.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBrunsbüttel-Betreiber gibt sich gesprächsbereit, verhindert aber weiter die Veröffentlichung einer Liste mit seit Jahren offenen Punkten aus der Sicherheitsüberprüfung des Problemreaktors an der Elbe.
Die Vattenfall Europe Nuclear Energy GmbH hat
der Deutschen Umwelthilfe ein Gespräch zur Klärung von
Sicherheitsfragen in Brunsbüttel angeboten, verweigert aber noch
immer die Veröffentlichung einer Liste mit seit Jahren offenen
Punkten aus der Sicherheitsüberprüfung des Reaktors.
In einem Schreiben an den Geschäftsführer der Vattenfall Europe
Nuclear Energy GmbH, Bruno Thomauske, bedankt sich
DUH-Bundesgeschäftsführer Rainer Baake für das Gesprächsangebot.
Voraussetzung für die Aufnahme eines Dialogs sei jedoch, dass das
Unternehmen "nicht länger den Zugang zu den bei der Atomaufsicht
vorliegenden Erkenntnissen über offene Sicherheitsfragen verweigert",
so Baake. Eine sinnvolle Diskussion über die Sicherheit des
Atomreaktors Brunsbüttel mit der kritischen Öffentlichkeit könne es
nur geben, wenn offene Sicherheitsfragen nicht zu angeblichen
Geschäftsgeheimnissen deklariert würden.
"Wenn Vattenfall der Überzeugung ist, dass das AKW Brunsbüttel sicher
sei, warum verhindern Sie dann den Zugang zu einer langen Liste
offener Punkte aus der 2001 (!) vorgelegten Sicherheitsanalyse?",
fragt Baake weiter. Die Öffentlichkeit habe gerade nach den
Diskussionen über Defizite im Notstromsystem des
Brunsbüttel-Reaktors nach dem Störfall im schwedischen Atomkraftwerk
Forsmark ein Recht darauf zu erfahren, worum es sich bei den
zahlreichen ´offenen Punkten´ handele. Baake kritisierte insbesondere
den Widerspruch zwischen Gesprächsangebot und Auskunftsverweigerung:
"Ich denke, dass es im Interesse Ihres Un-ternehmens liegt, den
Eindruck einer Doppelstrategie zu vermeiden."
Quelle: Pressemitteilung Deutsche Umwelthilfe e.V.,