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Klimaforscher warnt vor neuem Flüchtlingsdrama

Archivmeldung vom 03.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: S. Hofschlaeger / PIXELIO
Bild: S. Hofschlaeger / PIXELIO

Der Potsdamer Klimaforscher und Regierungsberater Hans Joachim Schellnhuber hat vor Flüchtlingsströmen als Folge der Erderwärmung gewarnt. Es bahne sich "ein Drama ungeahnten Ausmaßes" an, sagte Schellnhuber "Zeit Online".

Bei einem Anstieg der mittleren Erdtemperatur um vier Grad könnten Zentralafrika fast jedes Jahr historisch einzigartige Hitzewellen treffen. "Konventionelle Landwirtschaft wäre dann nicht mehr möglich", so der Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. Afrika würde sich gegen Ende des Jahrhunderts nicht mehr ernähren können. Schellnhuber erklärte, die gegenwärtige Hitzewelle in Indien sei zwar nicht exakt auf die vom Menschen verursachten Treibhausgasemissionen zurückzuführen, es gebe aber "einen systemischen Zusammenhang". Die unerträgliche Hitze sei "nicht wirklich überraschend - und ihre schrecklichen Folgen sind es auch nicht", sagte Schellnhuber. Auch in Deutschland sei in Zukunft häufiger mit Extremwetter zu rechnen.

Kurz vor Beginn des G7-Gipfels in Elmau forderte der Forscher die Repräsentanten der reichen Industrienationen auf, beim Klimaschutz die Führung zu übernehmen. Sie müssten demonstrieren, "dass Wohlstand möglich ist, ohne die Erdatmosphäre als Müllkippe für Treibhausgase zu missbrauchen". Das Ziel, die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen, sei noch zu schaffen. Langfristig müsse "kohlenstofffrei" gewirtschaftet werden. Dieser Gedanke sollte sich im G7-Kommunique von Elmau niederschlagen, so Schellnhuber zu "Zeit Online".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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