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Projekt der Deutschen Wildtier Stiftung schützt die Wiesenweihe in der Agrarlandschaft

Archivmeldung vom 06.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Wiesenweihe
Wiesenweihe

Foto: Donald Macauley FlickreviewR
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Was tun, wenn das eigene Wohnviertel unter den Abrissbagger kommt? Dann steht für Mieter ein nicht ganz freiwilliger Umzug an. So wie bei der Wiesenweihe, die immer häufiger von der Wiese aufs Feld umziehen "muss". Die Vögel profitieren weder vom gerade beschlossenen "Bestellerprinzip" rund um die Maklercourtage, noch von der Mietpreis-Bremse. Der Umzug in dieses neue "Wohnviertel" birgt für die Wiesenweihe Gefahren.

Der Greifvogel der Gattung Circus zieht nur ungern um. Wie der Name verrät, hat die Wiesen-weihe früher als Bodenbrüter auf Wiesen und im Schilf ihr Nest gebaut. Doch der angestammte Lebensraum schrumpft. Die intensive Grünlandnutzung und die Trockenlegung und Nutzung vieler Feuchtgebiete zwingen den seltenen Vogel immer häufiger zum Umzug. Deshalb zieht die Wiesenweihe von der Wiese aufs Feld. Was die Wiesenweihe nicht ahnen kann: In ihrem neuen Lebensraum drohen andere Gefahren. Die Getreideernte fällt nämlich genau in die Zeit, in der die Jungvögel der Wiesenweihe noch nicht flügge sind!

Hier setzt die praktische Lösung der Deutschen Wildtier Stiftung mit ihrem Projekt zum Schutz der Wiesenweihen in Mecklenburg-Vorpommern an. In Absprache mit Landwirten werden die Brutplätze der Wiesenweihe aufgesucht und mit einem Schutzzaun in einem Radius von einem Meter rund um das Nest gesichert. Der Zaun schützt nicht nur vor den Erntemaschinen, sondern auch vor "Eierdieben" wie Fuchs, Wildschwein und Marderhund, die auch Jungvögel nicht verschmähen. Die Landwirte verpflichten sich, eine Fläche von rund 50 mal 50 Meter rund um den Brutplatz erst nach dem Ausfliegen der Jungvögel abzuernten und erhalten dafür Ausgleichszahlungen vom Land Mecklenburg-Vorpommern.

"Nur mit einer gemeinsamen Aktion von Landwirten und ehrenamtlichen Naturschützern können die seltenen Wiesenweihen im Nordosten Deutschlands vor dem Aussterben bewahrt werden", sagt Prof. Dr. Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. "Mit dem Projekt stellt die Deutsche Wildtier Stiftung sicher, dass das ehrenamtliche Engagement koordiniert wird, die Landwirte für ihren Einsatz honoriert und alle Daten rund um die Wiesenweihe und ihre Brutplätze zentral gesammelt und ausgewertet werden", ergänzt Projektleiter Volker Günther. In vielen anderen Regionen Deutschlands haben derartige Schutzbemühungen bereits Erfolge gezeigt. Doch in Mecklenburg-Vorpommern ist die Wiesenweihe mit 25 bis 35 Brutpaaren nach wie vor vom Aussterben bedroht.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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