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Spanien will sich nicht an EU-Legebatterieverbot halten

Archivmeldung vom 04.02.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
VIER PFOTEN
VIER PFOTEN

Aus einem Bericht von der letzten Konferenz der International Egg Commission (IEC) geht hervor, dass Spanien das EU-weite Verbot zur Haltung von Legehennen in konventionellen Legebatterien, das Ende 2011 in Kraft treten soll, ignorieren wird. Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN sieht darin einen Skandal. Millionen unschuldiger Tiere müssen durch die Ignoranz Spaniens weiterhin leiden.

„Gerade als EU-Ratspräsidentschaftsland sollte Spanien eine Vorbildfunktion einnehmen“, betont Johanna Stadler, Geschäftsführerin von VIER PFOTEN: „Jeder weitere Tag, an dem Legebatterien in Betrieb bleiben, bedeutet für die betroffenen Tiere unglaubliche Tierquälerei, die zudem illegal ist!“

Die Tierschutzabteilung der EU-Kommission versicherte VIER PFOTEN im Januar 2010 schriftlich, dass sie die sukzessive Umsetzung dieser EU-Richtlinie überwachen werde und besonderes Augenmerk darauf gelegt habe. Die Kommission betonte, dass sie mit den Mitgliedstaaten in Kontakt stünde. Eine Verlängerung der Übergangsfrist von derzeit 13 Jahren sei nicht vorgesehen.

Bereits 2003 fiel Spanien negativ auf, als EU-weit die Käfigbesatzdichten für Hühner reduziert wurden und keine herkömmlichen Käfigbatterien mehr in Betrieb genommen werden durften. Durch die geringeren Besatzdichten hätte sich eine Reduktion des Legehennenbestandes um 20% ergeben. Tatsächlich stiegen aber die Bestandszahlen um mehr als 20 Prozent. „Ein klares Zeichen, dass dort massiv illegal gebaut wurde“, so Stadler.

Die Eierindustrie redet sich auf zugesagte, aber nicht ausbezahlte Förderungen für Umbauten heraus. VIER PFOTEN empfiehlt dringend, erst gar nicht Fehlinvestitionen in die ab 2012 erlaubten „ausgestalteten Käfige“ zu tätigen. Diese müssten komplett neu angeschafft werden – und würden den Tieren außerdem keine erkennbare Besserung ihrer Situation bringen.  Besser ist es, „gleich auf käfigfreie Alternativhaltungssysteme umzurüsten, was oft sogar günstiger ist“, erklärt Johanna Stadler. Dies hat sich bereits in anderen EU-Ländern als zukunftsfähig und daher weitaus sinnvoller erwiesen, da der Lebensmittelhandel und auch die Eier verarbeitende Industrie zunehmend von Käfigeiern Abstand nehmen. Da die Eigenversorgung durch Käfigverbote in anderen EU-Ländern gesunken ist, würden Spaniens Exportchancen auf diesen Märkten steigen.

Ein wesentliches weiteres Detail der IEC-Konferenz: Auch Italien will sich nicht an die Deadline 2011 halten, weil die EU-Richtlinie angeblich fehlerhaft übersetzt worden sei.

Quelle: VIER PFOTEN

 

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