Streit über Sicherheitsmängel im Akw Brunsbüttel
Archivmeldung vom 28.11.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIm Streit um mögliche Sicherheitsmängel des Atomkraftwerks Brunsbüttel muss die schleswig-holsteinische Aufsichtsbehörde externen Kritikern Einsicht in ihre Prüfungsunterlagen gewähren. Das beschied jetzt das zuständige Sozialministerium in Kiel in einem Schreiben an die Deutsche Umwelthilfe (DUH).
Zugleich kündigte der Stromkonzern Vattenfall als Betreiber des
Altmeilers an der Unterelbe jedoch an, noch in dieser Woche beim
Verwaltungsgericht gegen den Bescheid zu klagen.
In den Akten seien "Betriebsgeheimnisse" genannt, die das
Unternehmen schützen müsse, sagte ein Vattenfall-Sprecher dem
Tagesspiegel.
Zudem seien die "technischen Sachverhalte so komplex, dass die
Öffentlichkeit diese nicht richtig bewerten" könne.
Weil der Streit vor den Gerichten mehrere Jahre dauern könne,
fordert die DUH von der verantwortlichen Ministerin Gitta
Trauernicht, den Bescheid per "Sofortvollzug" in Kraft zu setzen.
Andernfalls werde das "gesetzlich verbriefte Recht der Bürger auf
Zugang zu Umweltinformationen ad absurdum geführt", warnte die
DUH-Rechtexpertin Cornelia Ziehm.
Ein Sprecher des Ministeriums erklärte, über den Vollzug könne erst nach Vorliegen der Klage des Betreibers entschieden werden.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel