Grundwasser schon zu Beginn der Hitzewelle angegriffen
Archivmeldung vom 18.06.2021
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićSachsen-Anhalts Grundwasserreserven haben sich auch nach dem vermeintlich feuchten Frühjahr nicht erholt. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung unter Berufung auf Daten des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. "Die Vegetation sieht besser aus als in den Vorjahren", sagte der UFZ-Klimaexperte Andreas Marx der MZ.
Marx weiter: "Aber wenn man 1,50 Meter tief in den Boden sieht, ist da überhaupt keine Feuchtigkeit." Die Wahrnehmung und die tatsächliche Lage klaffe in diesem Jahr weit auseinander, stellte Marx fest. "Allgemein herrscht der Glaube, wir hätten ein nasses Frühjahr gehabt. In Wirklichkeit lagen die Niederschläge unter dem Durchschnitt." Tatsächlich fielen in Sachsen-Anhalt in den ersten fünf Monaten insgesamt 160 Liter Regen pro Quadratmeter; im Schnitt der vergangenen 30 Jahre waren es 180. Ursache der Fehlwahrnehmung: "Das Frühjahr war kühl und die Bodenoberfläche oft feucht", erklärt Marx. "Aber das Wasser hat nie ausgereicht, um untere Bodenschichten zu erreichen."
Forstexperten erwarten daher ein weiteres hartes Jahr für die Wälder. "Die Bäume werden auch in diesem Sommer unter Stress stehen. Die Wasserreserven wurden überhaupt nicht aufgefüllt", sagte Thomas Böckmann, Leiter der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen. Die Behörde erforscht auch im Auftrag Sachsen-Anhalts die Lage der Wälder. "Bekommen wir jetzt längere Zeit Temperaturen von 35 oder gar 40 Grad, wird es nicht nur Fichten, sondern auch Kiefern hart treffen", warnt Böckmann. Sein Fazit: "Wir brauchen dringend Regen."
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)