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"Umwelt - Biene - Honig: Wir wollen es - natürlich!" Deutsche Imkereien laden zum Besuch ein

Archivmeldung vom 04.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Derzeit boomt die Imkerei wie schon lange nicht mehr. Der Grund: Bienen fäszinieren. / "Umwelt - Biene - Honig: Wir wollen es - natürlich!" / Deutsche Imkereien laden zum Besuch ein / Bild: "obs/Deutscher Imkerbund e. V./Lothar Rühl"
Derzeit boomt die Imkerei wie schon lange nicht mehr. Der Grund: Bienen fäszinieren. / "Umwelt - Biene - Honig: Wir wollen es - natürlich!" / Deutsche Imkereien laden zum Besuch ein / Bild: "obs/Deutscher Imkerbund e. V./Lothar Rühl"

Dass Bienen ein wichtiger Indikator dafür sind, wie es um unsere Umwelt bestellt ist, dürfte mittlerweile fast jedem bekannt sein. Und dass die Lebensbedingungen von Bienen heute nicht gerade optimal sind, wissen auch viele Menschen, denn seit Jahren berichten die Medien darüber. Aber was ist wirklich dran am sogenannten "Bienensterben", wo liegen die genauen Probleme und wie kann jeder einzelne helfen?

Diese Fragen wollen rund 350 Imkervereine in ganz Deutschland am "Tag der deutschen Imkerei" beantworten, der am kommenden Wochenende bereits zum 19. Mal stattfindet. Aufgerufen hat dazu der Deutsche Imkerbund e.V. (D.I.B.) - Bundesverband mit derzeit rund 115.000 Mitgliedern, die die Bienenhaltung überwiegend im Freizeit- und Nebenerwerbsbereich betreiben.

D.I.B.-Geschäftsführerin Barbara Löwer sagt: "Da viele der Probleme, die Bienen haben, von Menschenhand gemacht sind, müssen diese auch von uns wieder beseitigt werden. Darin sehen wir unsere Verantwortung. Und das nicht nur für die vom Menschen betreuten Honigbienen, sondern auch für die für die Bestäubung der Pflanzen ebenso wichtigen Wildbienen." Kürzlich erst hat eine Studie des entomologischen Vereins Krefeld belegt, dass Wildbienen besonders betroffen und viele Arten bedroht oder bereits ausgestorben sind. Es fehlen Nistmöglichkeiten und Nahrungsquellen. Denn auf Äckern, auf öffentlichen Flächen in den Kommunen, aber auch in privaten Gärten blüht es immer weniger.

Der damit verbundene Rückgang der Vielfalt an pollen- und nektarspendenden Pflanzen ist neben dem Einfluss von chemischen Pflanzenschutzmitteln auch für Honigbienen problematisch. Nach einem reichlichen Angebot im Frühjahr, u. a. durch Obst- und Rapsanbau, fehlt es vor allem im Spätsommer an Nahrungsquellen. Das ist jedoch die wichtigste Zeit für ein Bienenvolk, um mit gesunden, widerstandsfähigen Bienen den Winter zu überstehen und dem Parasiten Varroamilbe keine Chance zu bieten, sich auszubreiten, Viren zu übertragen und Völker, trotz Eingriff und Hilfe des Menschen, auszurotten.

Barbara Löwer: "Eines ist klar: Es ist ein langer Weg und die Arbeit der vielen, kleinen Schritte. Wir werden keine komplette Umgestaltung der Agrarstrukturen und ein Totalverbot aller insektengefährlichen Pflanzenschutzmittel in nächster Zeit erreichen. Nicht alle Kommunen werden ihre Außenanlagen bienenfreundlich anlegen und auch die sich derzeit ausbreitenden Steinwüsten in den privaten Vorgärten wird es weiterhin geben. Aber im Gegensatz dazu existieren auch immer mehr beispielhafte Initiativen - sowohl im ländlichen als im städtischen Bereich, die zeigen, dass es anders und besser geht. Diese müssen wir unterstützen und bekannt machen, damit eine noch größere Breitenwirkung entsteht."

Und noch eines ist dem Verband ganz wichtig: Es ist zwar erfreulich, dass viele Menschen sich für Bienen interessieren und die Imkerei seit elf Jahren zum Trend geworden ist. Aber es muss nicht jeder Imker werden, um Bienen zu helfen. Der Imkerboom hat in manchen Großstädten bereits nicht nur positive Seiten. So ist die Übertragungsgefahr von Krankheiten in Gebieten mit sehr hoher Bienendichte gestiegen und erste Gerichtsurteile auf Abschaffung von Bienenvölkern in Wohngebieten gibt es ebenfalls.

Jeder kann Bienen am besten helfen, wenn z. B. bewusst auf eine bienenfreundliche Gestaltung des Gartens, der Terrasse oder des Balkons geachtet und kein chemischer Pflanzenschutz eingesetzt wird. Der D.I.B. hat auf seiner Homepage dazu nützliche Informationen und Links mit Tipps zur Gartenplanung.

Wer sich über das Naturprodukt Honig informieren möchte, der wird sicher genauso am Wochenende dazu Gelegenheit haben. Löwer: "Verbraucher sind heute ernährungs- und umweltbewusster und das spiegelt sich auch im Kaufverhalten wieder. Wir spüren das im Verband deutlich. Regional einkaufen ist in. Und wo bekommt man regionalen Honig? Natürlich nur beim Imker vor Ort, auf dem Wochenmarkt oder im Fachgeschäft. Und dort erhält man nicht nur das anonyme Produkt, sondern gleich, wenn gewünscht, die entsprechende Fachinformation dazu."

Am 07./08. Juli besteht die Möglichkeit zu erfahren, wie köstlich die Honige des Jahres 2018 schmecken, denn die Ernte ist aufgrund des frühen Sommers bereits in weiten Teilen der Republik abgeschlossen. Außerdem wird es abwechslungsreiche Programme für Jung und Alt geben und interessierte Menschen erfahren, was Bienen für faszinierende, schützenswerte Lebewesen sind.

Mehr zum Thema Biene unter www.deutscherimkerbund.de.

Quelle: Deutscher Imkerbund e. V. (ots)

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