Greenpeace Bilanz 2006: Große Erfolge für die Umwelt
Archivmeldung vom 19.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt2006 war das Jahr eines der größten Erfolge in der Geschichte von Greenpeace: Neun Jahre nach dem Start einer globalen Kampagne wurde in Kanada ein riesiges Gebiet vor den Sägen der Industrie gerettet. 1,8 Millionen Hektar des Great-Bear-Regenwaldes an der Westküste wurden langfristig unter Schutz gestellt, eine Fläche fast halb so groß wie die Niederlande.
An der russisch-finnischen Grenze wurde zudem der Kalevalski-Urwald
unter Schutz gestellt. Auch im Amazonas war Greenpeace erfolgreich:
Weltweit führende Soja-Händler stimmten zu, zwei Jahre keine Soja
mehr zu beziehen, für deren Anbau zuvor der Urwald abgebrannt wurde.
Gegen den japanischen Walfang war Greenpeace nicht nur im
Südpolarmeer aktiv: Während dort Aktivisten ihre Schlauchboote
zwischen bedrohte Wale und Fangschiffe manövrierten, demonstrierte
Greenpeace vor der japanischen Botschaft in Berlin mit einem
gestrandeten, toten Wal gegen das Abschlachten der Tiere. In der
Folge gaben alle japanische Konzerne ihre Beteiligung an der Jagd
auf. Nur der Staat besteht noch auf den Walfang.
Auch der Schutz der Verbraucher vor Gentechnik und Pestiziden im
Essen spielte eine große Rolle für Greenpeace: Die Aktivisten
entdeckten illegalen, genmanipulierten Reis aus den USA in
Supermarktware. Die Industrie hat seitdem den Import von Langkornreis
aus den Staaten gestoppt. Zudem untersuchte Greenpeace immer wieder
Obst und Gemüse auf Rückstände von Pestiziden. Die Umweltschützer
deckten auch nach sechsmonatiger Recherche ein Netz illegaler
Pestizidhändler auf. Nach anfänglichen Widerstand haben nun alle
Handelsketten ein Proramm zur Reduzierung von Pestiziden gestartet.
Inzwischen gibt es Anzeichen für eine Trendwende bei der
Giftbelastung.
Für Greenpeace hat der Einsatz gegen den Klimawandel höchste
Priorität. "Die Menschen erkennen zunehmend, welche Bedrohung der
Klimawandel darstellt. Uns bleiben nur noch zehn Jahre, um den
Anstieg der weltweiten Temperatur deutlich unter zwei Grad zu
halten", sagt Brigitte Behrens, Geschäftsführerin von Greenpeace
Deutschland. "Die letzten Urwälder können wir nicht bewahren, wenn
wir nur gegen Kettensägen und Brandrodung vorgehen. Den Wäldern droht
die Vernichtung auch durch steigende Temperaturen. Wir müssen mit
aller Kraft gegen den Klimawandel vorgehen. Und es macht mir Mut,
dass wir dabei auf so viele Förderer zählen können."
Die Zahl der Förderer von Greenpeace in Deutschland erreicht 2006
einen neuen Höchststand. Sie stieg im Vergleich zum Vorjahr um etwa
4000 auf 558.500. Zum Vergleich: Die Sozialdemokraten haben etwa
548.000 Mitglieder, die CDU rund 544.000. Der Ertrag ist im
vergangenen Jahr mit 40,5 Millionen Euro stabil geblieben (2005: 40
Millionen). Der Großteil der Spenden an Greenpeace beträgt unter zehn
Euro pro Monat. Gelder aus der Industrie oder der Politik werden
nicht angenommen.
In Zukunft wird Greenpeace Deutschland mehr internationale Aufgaben übernehmen. Daher begann im Jahr 2006 eine Umstrukturierung im deutschen Büro, die inzwischen zum größten Teil abgeschlossen ist.
Quelle: Pressemitteilung Greenpeace e.V.