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Artenvielfalt dank Massenaussterben am Ende des Permzeitalters

Archivmeldung vom 29.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Universität Zürich
Universität Zürich

Obwohl am stärksten betroffen, gingen die Ammonoideen als die grossen Gewinner aus dem Massenaussterben vor 251 Millionen Jahren hervor. Dies fand eine schweizerisch-französische Forschungsgruppe mit Forschern des Paläontologischen Instituts der UZH heraus, wie sie in "Science" berichten.

Für mehr als 80 Prozent der marinen Arten bedeutete das grosse Massenaussterben am Ende des Permzeitalters das definitive Aus. Am stärksten betroffen: die Ammoniten, eine Gruppe der Kopffüsser. Doch erstaunlicherweise erholten sich diese - im Gegensatz etwa zu Muscheln und Schnecken - in der darauf folgenden Trias in verhältnismässig kurzer Zeit. In weniger als zwei Millionen Jahren nach dem grossen Artensterben wiesen die Ammoniten mit über hundert verschiedenen Arten eine wesentlich grössere Artenvielfalt auf als während des Perms. Dank der markanten Zunahme ihrer Evolutionsraten als Reaktion auf extremen Umweltstress waren die Ammoniten die grossen Gewinner des Massenaussterbens vor rund 251 Millionen Jahren. Zu diesem überraschenden Resultat kam eine schweizerisch-französische Forschungsgruppe, als sie sämtliche verfügbaren Daten aller Ammonitenarten über eine Zeitspanne von 106 Millionen Jahren analysierten.

Massenaussterben als evolutionärer Katalysator

Der Anfang der Trias ist von extremen Klimaschwankungen und einer sich ständig verändernden Wasserchemie der Ozeane und davon abhängig einer schwankenden Primärproduktion geprägt. "Dass sich die Ammoniten selbst unter solch extremen Bedingungen so schnell und erfolgreich erholen konnten, hängt wohl mit ihrem grossen morphologischen und taxonomischen Reichtum zusammen", vermutet der am Forschungsprojekt beteiligte Hugo Bucher, Professor für Paläozoologie an der Universität Zürich. Es ist anzunehmen, dass Ammoniten punkto Lebensraum und Nahrungsressourcen besonders anpassungsfähig waren. Oder wie es Hugo Bucher auf den Punkt bringt: "Ammoniten hatten gute Gene und Glück."

Die neuen Ergebnisse bestätigen, dass das Massenaussterben von Arten nicht nur negativ sein zu braucht, sondern für die Evolution gewisser Gruppen geradezu als Katalysator wirken kann. Extremer umweltbedingter Stress kann die Evolutionsrate erhöhen.

Quelle: Universität Zürich

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