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Das Pferd als Spiegel - Pferdetrainerin erklärt, wie man die eigene Körpersprache analysieren und verbessern kann

Archivmeldung vom 01.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Rabea Schmale  Bild: Rabea Schmale Fotograf: Rabea Schmale
Rabea Schmale Bild: Rabea Schmale Fotograf: Rabea Schmale

Mensch und Pferd müssen sich ohne Worte verstehen - das ist nicht immer einfach und stellt viele Pferdebesitzer vor Herausforderungen. Reagiert das Pferd anders als vom Besitzer gewünscht, führt das häufig zu Frust.

"Tatsächlich geben wir den Tieren oft unbewusst vor, wie sie reagieren sollen", sagt Rabea Schmale. Sie ist Pferdetrainerin und kennt die Sprache der Pferde ganz genau. "Am Verhalten des Pferdes kann der Besitzer immer erkennen, was er nach außen hin ausstrahlt. Der Fehler liegt in den seltensten Fällen beim Pferd selbst." Gerne erklärt die Expertin im Folgenden, welche Kriterien in der Kommunikation mit Pferden wichtig sind, um eine gemeinsame Sprache zu sprechen.

1. Unterschiede zwischen den Pferdetypen kennen

Die meisten Pferdebesitzer haben sich bereits eingehend mit der Sprache der Pferde beschäftigt. Oft bedenken sie jedoch nicht, welchen Pferdetyp sie eigentlich vor sich haben. So reagieren Jungpferde zum Beispiel anders als Wildpferde, die gemeinhin als eher angriffslustig gelten.

Jungpferde werden dagegen in der Herde groß, was dazu führt, dass sie bereits im Fohlenalter mit Menschen zu tun haben. Ältere Hauspferde auf der anderen Seite sind üblicherweise sehr lethargisch. Dadurch reagieren sie kaum mehr auf Reize und Signale, was es für Trainer schwierig macht, in ihrer natürlichen Sprache mit dem Tier zu kommunizieren. Zusätzlich muss zwischen kastrierten und unkastrierten Pferden unterschieden werden.

2. Körpersprache versus Stimmkommandos

Anstatt Pferde mit Hilfe verbaler Stimmkommandos abzurichten, sollten Besitzer sich vermehrt darum bemühen, über die Körpersprache mit ihrem Tier zu kommunizieren. Das lohnt sich allein aus dem Grund, weil das Abrichten eines Pferdes sehr viel länger dauert, als sich mit Hilfe natürlicher Reize zu verständigen.

3. Kommunikationsunterschiede innerhalb der Herde beachten

Innerhalb einer Herde reagieren Pferde anders, als wenn man alleine mit ihnen trainiert. Denn die Tiere haben untereinander bestimmte Regeln, die man auch als Mensch keinesfalls außer Acht lassen sollte. Im Hinblick auf die Körpersprache muss man innerhalb der Herde, wozu auch das Gruppentraining in einem Kurs zählt, daher besonders aufmerksam sein.

4. Mit Sprachfehlern nachsichtig sein

Ob sich hin und wieder ein sprachlicher Fehler einschleicht, spielt für Pferde kaum eine Rolle. Viel wichtiger ist, dass der Besitzer sich Mühe gibt, in ihrer natürlichen Sprache mit ihnen zu kommunizieren. Statt um Perfektion geht es um das Gefühl und die Gedanken, die man in sich trägt - und in der Folge auf das Tier überträgt.

5. Achtsamkeit in der Kommunikation

Wer viel mit Pferden arbeitet und kommuniziert, weiß, wie wichtig es ist, das Tier nicht einfach unbewusst zu berühren. Viele Besitzer klopfen ihrem Pferd auf den Hals oder die Schulter, um es zu loben, ohne zu wissen, dass solche Berührungen für Pferde eher negativ behaftet sind. Besser ist es, das Tier zum Beispiel am Widerrist zu kraulen. Grundsätzlich sollten Besitzer es vermeiden, ihr Pferd zu vermenschlichen, sondern sich stattdessen immer wieder die Positionen und Triggerpunkte rund um den Pferdekörper bewusst machen.

6. Eigene Projektionen auf das Pferd vermeiden

Oft gehen Besitzer mit ihren Pferden so um, wie sie auch mit sich selbst umgehen: Sie gönnen sich selbst aus falsch verstandenem Ehrgeiz nichts Gutes, weil sie nie einen wohlwollenden Umgang mit dem eigenen Körper und der eigenen Psyche gelernt haben. Darunter leidet natürlich auch das Tier, das in der Folge unter ständiger Überforderung leidet. Besser ist es, dem Pferd gegenüber stets offen zu sein und es seine Natur frei ausleben zu lassen.

Rabea Schmale bietet mit ihrer Showreitschule und Pferderückenschule eine Ausbildung zur Pferdetrainerin an. Gemeinsam mit ihrem Team hat sie die Pferdetrainerausbildung den heutigen Freizeitpferden und Spezialrassen typgerecht angepasst. Mit einfachen Lösungen und logischen Ausbildungsschritten unterstützt sie ihre Teilnehmer während der gesamten Entwicklungszeit und fördert genau da, wo Hilfe benötigt wird. Weitere Informationen unter: https://www.pferdetrainer-ausbildung.com/.

Quelle: Rabea Schmale (ots)

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