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Netz aus grünen Inseln für mehr Tier- und Pflanzenarten

Archivmeldung vom 05.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Auch wenn die "gute fachliche Praxis" eingehalten wird, ist Pestizidabdrift unvermeidbar. würde man den Pflanzenschutzmitteln einen fluoreszierenden Marker zusetzen, wären binnen Stunden Häuser, Gärten, Hecken und Biotope am leuchten. Von Verbraucherschutz keine Spur, die Emissionen der konventionellen Landwirtschaft muss jeder ertragen, auch der, der sich ausschließlich biologisch ernährt. Bild: Umweltbund
Auch wenn die "gute fachliche Praxis" eingehalten wird, ist Pestizidabdrift unvermeidbar. würde man den Pflanzenschutzmitteln einen fluoreszierenden Marker zusetzen, wären binnen Stunden Häuser, Gärten, Hecken und Biotope am leuchten. Von Verbraucherschutz keine Spur, die Emissionen der konventionellen Landwirtschaft muss jeder ertragen, auch der, der sich ausschließlich biologisch ernährt. Bild: Umweltbund

"Artenschutz ist komplex. Nur wenn alle Akteure vom Naturschutz über die Landwirtschaft bis zu den Behörden zusammenarbeiten, kann er dauerhaft erfolgreich sein." - Mit diesen Worten unterstreicht der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, die Bedeutung eines neuen Projektes zum Artenschutz im Grünland.

Um Wiesen oder Weiden, die vielen Arten wie Tagfaltern oder Heuschrecken einen Lebensraum bieten, besser zu schützen, will das Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen (Ovelgönne) mit der niedersächsischen Landwirtschaftskammer (Oldenburg), der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg und dem Naturschutzbund Oldenburger Land (Oldenburg) artenreiche Grünlandflächen erhalten und mit Hilfe von Deichen, Dämmen und Wegrändern so miteinander verbinden, dass ein Verbund von Grünland entsteht. Als Untersuchungsräume dienen Flächen in den Landkreisen Wesermarsch, Ammerland und Oldenburg. Die DBU fördert das Projekt fachlich und finanziell mit 250.000 Euro.

Gemeinsam für den Erhalt der Artenvielfalt

Der unvermindert anhaltende Artenrückgang sei wie der Klimawandel eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit, so Bonde. Die Artenvielfalt zu fördern, leiste einen wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Das gehe nur gemeinsam, und deshalb sei die Zusammenarbeit der einzelnen Partner in diesem Projekt zentral. Mit Vertretern aus Naturschutz - auch die Naturschutzbehörden der Landkreise sollen eingebunden werden - Landwirtschaft und Wissenschaft seien die Akteure beteiligt, die es zu einer langfristigen Sicherung der Artenvielfalt brauche.

Einzelne Flächen miteinander verknüpfen und so Austausch fördern

Das Bewirtschaften des Bodens habe sich innerhalb des letzten Jahrhunderts grundlegend geändert. Einerseits sei durch eine intensivere Landwirtschaft eine bessere Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln erreicht worden. Andererseits dürfe eine solche Entwicklung jedoch nicht zu Lasten der Umwelt und der Artenvielfalt gehen. An dieser Stelle setze das Projekt an: "Wir wollen einzelne Wiesen und Weiden gezielt so bewirtschaften, dass Lebensraum für mehr Tier- und Pflanzenarten entsteht. Mithilfe verbindender Landschaftselemente wie Deichen, Dämmen oder Wegrändern können wir solch artenreiche Inseln zu einem Biotopverbund vernetzen", erläutert Projektleiter Dr. Arno Krause vom Grünlandzentrum Niedersachsen/Bremen. So würde ein größerer Lebensraum entstehen, in dem sich Pflanzen- und Tierarten viel mehr ausbreiten könnten. Das erhöhe auch den genetischen Austausch und stärke die Überlebensmöglichkeiten. "Im Rahmen des Projektes soll auch untersucht werden, welche Pflanzenarten dabei helfen, dass sich Tiere wie Heuschrecken oder Tagfalter über die Korridore hinweg zwischen den einzelnen Flächen bewegen", betont Dr. Reinhard Stock, DBU-Referent für Naturschutz. Der Biotopverbund soll auch nach Ende der Projektlaufzeit Anfang 2021 weiterentwickelt werden, um so langfristig die Lebensvielfalt auf den Grünlandflächen in der Region zu erhalten.

Quelle: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) (ots)

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