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Berlin und Paris wehren sich gegen neue Klimaauflagen für Autos

Archivmeldung vom 11.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: pixelio.de, Gabi Eder
Bild: pixelio.de, Gabi Eder

Deutschland und Frankreich wehren sich gemeinsam gegen neue Klimaauflagen für die Autobranche. Statt für 2025 soll die EU erst für 2030 neue Obergrenzen für den CO2-Ausstoß je Kilometer setzen, fordern die deutsche und französische Regierung in einem gemeinsamen Papier, berichtet die F.A.Z..

Die Entwicklung der Autobranche nach 2021 sei von Unsicherheit geprägt, was die Festlegung neuer Ziele erschwere, argumentieren beide Staaten. Bis 2021 müssen die Autohersteller den CO2-Ausstoß im Durchschnitt auf 95 Gramm je Kilometer senken. "Wir werden deshalb gemeinsam Kernpunkte für eine Neuregelung der CO2-Auflagen für Autos erarbeiten, die von 2030 an greifen soll", heißt es laut F.A.Z. in dem deutsch-französischen Papier. Diese Kernpunkte wollen beide dann mit den europäischen Partnern diskutieren.

Deutschland und Frankreich gehen damit auf Konfrontationskurs mit dem Europaparlament. Die Staaten hatten erst vor knapp einem Jahr nach langem Streit über die Klimavorgaben für Autos mit dem EU-Parlament vereinbart, dass die Kommission einen Vorschlag für realistische und erreichbare Reduktionsziele für 2025 ernsthaft prüfen soll.

Das Parlament setzt sich dafür ein, die Obergrenze für die durchschnittlichen CO2-Emissionen für die Autobranche 2025 auf 68 bis 78 Gramm je Kilometer zu senken. Das würde etwa einem Verbrauch von drei Litern Benzin auf 100 Kilometern entsprechen, während die 95-Gramm-Schwelle einem Verbrauch von vier Litern entspricht. Momentan liegt der CO2-Ausstoß bei 127 Gramm je Kilometer, also schon unter dem Grenzwert von 130 Gramm, der von 2015 an für die europäische Neuwagenflotte gilt.

Ein Grund für das Abrücken Deutschlands und Frankreichs von der Vereinbarung mit dem Parlament ist offenbar die geplante Einführung neuer Testmethoden für die Messung des CO2-Ausstoßes. Nach Ansicht von Europaabgeordneten nutzen die Hersteller die Schlupflöcher in den bisherigen Verfahren aus, um die Verbrauchswerte und den CO2-Ausstoß von Fahrzeugen niedriger erscheinen zu lassen als unter realen Fahrbedingungen, berichtet die Zeitung. Die neuen Testverfahren sollen von 2017 an vorgeschrieben sein. Die Autobranche dringt auf eine spätere Einführung, etwa 2020. Sie argumentiert, dass sie die zusätzliche Bürde, durch die strengere Messung der CO2-Emissionen, sonst überfordern würde.

Der Straßenverkehr verursacht nach Angaben der EU-Kommission 20 Prozent der CO2-Emissionen in der EU.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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