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Heimische Wildtiere im Fokus der Forschung

Archivmeldung vom 25.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Miroslav Großer / pixelio.de
Bild: Miroslav Großer / pixelio.de

Sie leben direkt vor unserer Haustür und bleiben trotzdem den meisten Menschen fremd, sie werden gefüttert und verhätschelt oder verdammt und gefürchtet, vermenschlicht und geliebt oder gnadenlos verfolgt: Unsere heimischen Wildtiere. Aus Unwissenheit gibt es Vorurteile gegen einzelne Arten, die wie beispielsweise beim Wolf zu einem Zerrbild in der Öffentlichkeit führen. Oft genug fehlt es schlicht an Fakten, denn im Fokus der Forschung bleiben heimische Wildtiere die verkannten Außenseiter.

Die Forschungsbereiche Technik, Wirtschaft und Industrie gehören zu den klaren Siegern, wenn es um die Vergabe von Stipendien geht: "Dem setzt die Deutsche Wildtier Stiftung mit ihrem mit 50.000 Euro dotierten Forschungspreis ein deutliches Zeichen entgegen", sagt Prof. Dr. Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. "Der Forschungspreis, der alle zwei Jahre vergeben wird, ist einzigartig in Deutschland."

Unterstützt werden Nachwuchsforscher, die das Wissen oder den Umgang mit Wildtieren im dichtbesiedelten Mitteleuropa deutlich voranbringen. Wildbiologische Forschung und Arbeiten zu einheimischen Wildtieren stehen im Fokus. Doch nicht nur Biologen sind angesprochen: Auch Arbeiten aus den Fachbereichen Jura, Geschichtswissenschaft, Philosophie und Sozialwissenschaften, die das Thema "Mensch und Wildtier" behandeln, können eingereicht werden. Der Forschungspreis wird in Form eines Stipendiums bewilligt und soll dem Preisträger die Verwirklichung seiner wissenschaftlichen Arbeit erleichtern. Über die Vergabe entscheidet eine von der Deutschen Wildtier Stiftung unabhängige Jury renommierter Fachwissenschaftler.

Die Bandbreite der prämierten Forschungsthemen ist wegweisend: Vom Vogelzug bis zum Winterschlaf wurden in den letzten Jahren Forschungsarbeiten von der Deutschen Wildtier Stiftung unterstützt, die heimische Wildtiere in den Fokus rücken:

Unterscheiden sich Städter mit Stacheln von Dorfbewohnern?

Die Hamburgerin Dr. Lisa Warnecke (36) erhielt 2013 den Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht der Igel. Die Forscherin, die am Zoologischen Institut der Universität Hamburg arbeitet, misst die Stoffwechselaktivitäten von Igeln im Jahresverlauf, um Unterschiede zwischen stacheligen Städtern und Dorfbewohnern zu vergleichen. Ihre Arbeit beantwortet Fragen zur Anpassung von Wildtieren an urbane Lebensverhältnisse und schwankende Umweltbedingungen im Zusammenhang mit dem Energiehaushalt am Beispiel des Igels.

Wie tickt die innere Uhr des Feldhamsters?

Pünktlich springt die innere Uhr des Feldhamsters für sechs Monate von der Sommerzeit auf die Winterzeit um: Das Schlafhormon Melatonin schnellt in die Höhe, die Körpertemperatur sinkt im Winterschlaf von 37 auf bis zu 1,9 Grad. Die wissenschaftliche Arbeit von Dr. Stefanie Monecke über die Fähigkeit des Feldhamsters, seinen Aktivitätsrhythmus zu ändern und dabei mit Hilfe der inneren "Jahresuhr" obendrein die Reproduktion zu steuern, hat der Biologin 2011 den Forschungspreis der Deutschen Wildtier Stiftung eingebracht. Die Preisträgerin hat in Hannover Biologie studiert und in Stuttgart promoviert.

Wo überwintert die Wiesenweihe?

Die promovierte Diplom-Biologin Christiane Trierweiler (37) vom Institut für Vogelforschung Vogelwarte Helgoland in Wilhelmshaven wurde 2009 mit dem Forschungspreis ausgezeichnet. Sie hat die Bedeutung von nordafrikanischen Rast- und Überwinterungsplätzen der sehr seltenen Wiesenweihe - in Deutschland leben nur noch etwa 450 Brutpaare - untersucht. Dafür reiste Dr. Christiane Trierweiler den mit Miniatursendern ausgerüsteten Wiesenweihen hinterher. Konkrete Empfehlungen zum Schutz der seltenen Greifvögel werden durch ihre Arbeit möglich.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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