Umweltexpertin Kemfert: Heizöl, Diesel und Benzin müssen höher besteuert werden
Archivmeldung vom 07.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDie Emissionen von Treibhausgasen müssen nach Ansicht der Energieexpertin Claudia Kemfert "bis zur Mitte des Jahrhunderts um 80 bis 95 Prozent sinken, um die schlimmsten Auswirkungen des Klimawandels zu vermeiden". Dies werde nur gelingen, "wenn die Wirtschaft nahezu vollständig dekarbonisiert wird", schreibt die Umweltökonomin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung in einem Beitrag für die Zeitung "neues deutschland". Das bedeute den "weitestgehenden Verzicht" auf die Verbrennung fossiler Energieträger, den Einsatz erneuerbare Energien und konsequentes Energiesparen.
Statt "alte und schmutzige Kohlekraftwerke künstlich am Netz zu halten", müsse der Kohleausstieg "heute eingeleitet werden und bis 2030 abgeschlossen" sein, fordert die Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt beim DIW Berlin. Statt "Gespensterdebatten um angeblich fehlende Stromleitungen und Speicherkapazitäten" zu führen, sollten Anreize für den Zubau lastnaher und dezentraler Stromproduktion aus erneuerbaren Energien geschaffen werden.
Zudem müsse die Besteuerung von Energie in Deutschland reformiert werden. Eine konsequent auf Klimaschutz ausgerichtete Steuerreform solle vor allem die Nutzung von Heizöl, Diesel und Benzin "deutlich unwirtschaftlicher" machen. Allein mit der Anhebung der Dieselsteuer auf das Niveau der Benzinsteuer könnten zusätzliche Steuereinnahmen von bis zu neun Milliarden Euro generiert werden. Diese Steuereinnahmen könnten für den Umbau der Energienetze, die Förderung von Elektroautos und ihrer Lade-Infrastruktur sowie zur Förderung des Schienenverkehrs und der energetischen Sanierung von Häusern genutzt werden.
Quelle: neues deutschland (ots)