VIER PFOTEN hat gequälter Elefantenherde die Freiheit geschenkt
Archivmeldung vom 04.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat eine Gruppe von neun Elefanten, die vor drei Monaten aus der Hand von Tierquälern in Simbabwe befreit wurde, in den Hwange Nationalpark entlassen. Die gefährdeten Tiere waren illegal gefangen worden und wurden monatelang unter grausamen Bedingungen gehalten.
Ein junger Elefantenbulle überlebte diese Gefangenschaft nicht. Im Sommer 2009 wurde das Team des VIER PFOTEN Großkatzenrefugiums LIONSROCK in Südafrika über die gefangenen Elefanten informiert. Das Team organisierte die Befreiung der Tiere und sorgte für deren Rehabilitation. Der erfolgreiche Umzug der Elefanten in den Hwange Nationalpark markiert das glückliche Ende einer schwierigen Mission. Einer der Elefanten, Mary, hat ihr ganz persönliches Happy End noch vor sich: Sie bekommt ein Baby - und wird dieses in Freiheit zur Welt bringen.
VIER PFOTEN hat die Elefanten aus den Fängen von Safariveranstaltern gerettet, bei denen sie mit erschreckend grausamen Methoden zu Reittieren erzogen werden sollten. Die Elefanten wurden ihren Müttern von Jägern weggenommen. Neben der verabscheuungswürdigen "Erziehung" mussten sie Wassermangel und Hunger erleiden. Die Tiere bekamen nur dann Futter und Wasser, wenn sie sich den Anweisungen ihrer Trainer entsprechend "richtig" verhielten. Außerdem waren sie in ihrem Gehege angekettet - fast ohne Schutz vor der sengenden Sonne. Nach der Rettung durch VIER PFOTEN gelang es dem Team nur langsam, das Vertrauen der Tiere zu erlangen. Nicht nur die physischen Verletzungen, sondern auch die seelischen Traumata mussten innerhalb einer drei Monate langen Rehabilitationszeit geheilt werden. Ende Oktober waren die neun Elefanten dann bereit, in ein normales, artgerechtes Leben zurückkehren zu können.
Der große Tag kam: Am 3. November 2009 wurden die Tiere in die Freiheit entlassen. Die Herde wurde in den Hwange Nationalpark gebracht, wo sie keine Angst vor Gewalt durch Menschen mehr haben muss. Der Nationalpark liegt etwa 250 km von der Sondelani Ranch entfernt, in der die Elefanten von VIER PFOTEN behandelt wurden.
Die Tiere wurden mit großen Lastwagen in den Nationalpark überführt. Nach mehreren Tagen der Vorbereitung wurden die Tiere am Abend des 2. November narkotisiert und in die LKW gebracht. Dort bekamen sie ein Gegenmittel, so dass sie die gesamte Fahrt wach und stehend verbringen konnten. Die spektakuläre Überstellung, die auch von Kamerateams und Journalisten begleitet wurde, begann um zehn Uhr abends und dauerte bis sechs Uhr am Morgen des 3. November. Nur eineinhalb Stunden später wurden die Tiere in die Freiheit des Parks entlassen - die Reise war wie geplant von statten gegangen.
Die Elefanten gehörten zu zwei verschiedenen Herden - während der Rehabilitation wurden sie dazu gebracht, eine Herde zu formen. Als Anführerin der Herde stellte sich Mary, deren Baby in elf Monaten auf die Welt kommen soll, heraus. Alle Elefanten wurden mit einem Mikrochip ausgestattet, und Mary bekam ein GPS-Ortungsgerät um den Hals. Mitarbeiter von VIER PFOTEN werden die physische und soziale Entwicklung der Elefanten mindestens ein Jahr lang beobachten. Helmut Dungler, Gründer und Präsident von VIER PFOTEN, erklärt: "Wir wollen sichergehen, dass die Tiere gesund bleiben und sich ihr soziales Verhalten stabilisiert. Schon während der Rehabilitationszeit konnten wir beobachten, dass sie viel weniger aggressiv wurden." Er war während des spektakulären Transports der Elefanten in Simbabwe anwesend und half: "Der gesamte Prozess war sehr beeindruckend und emotional für uns; es ist einfach wunderbar, die Elefanten dabei zu beobachten, wie sie ihren Weg zurück zur freien Wildbahn finden. Aber das Berührendste ist auf alle Fälle Marys Schwangerschaft. Sie wird einer der wenigen Elefanten sein, die ihr Kind in Freiheit zur Welt bringen, nachdem sie in Gefangenschaft gequält worden war."
Um den seit Ende vergangener Woche kursierenden Falschmeldungen entgegenzutreten, stellt VIER PFOTEN hiermit fest, dass sämtliche Projektaktivitäten - von der Rettung bis zur Freilassung der Tiere - von Mitarbeitern von VIER PFOTEN und der NSPCA (Südafrikanischer Tierschutzbund) ausgeführt wurden.
Quelle: VIER PFOTEN