Fortwirtschaft rechnet mit bis zu zwei Milliarden Euro Schäden in Wäldern
Archivmeldung vom 03.09.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer deutsche Forstwirtschaftsrat rechnet nach Stürmen, Trockenheit und Borkenkäfern mit Schäden von bis zu zwei Milliarden Euro an den Wäldern in Deutschland. Verbandspräsident Georg Schirmbeck sagte der "Neue Osnabrücker Zeitung": "Die Waldbesitzer haben den Klimawandel nicht verursacht, aber sie leiden darunter." Er appellierte an die Bundesregierung, "bei der Jahrhundertaufgabe des Waldumbaus hin zu klimastabilen Wäldern mit Personal und Finanzmitteln" zu helfen.
Nach Angaben des Verbandes haben allein die drei großen Stürme Xavier, Herwart und Friederike in diesem und im vergangenen Jahr Schäden von mehr als einer Milliarde Euro verursacht. Diese seien bis jetzt nicht bewältigt. Durch die Trockenheit der vergangenen Monate seien zudem fast 30 Prozent der in den vergangenen drei Jahren gepflanzten Bäume abgestorben, habe eine Umfrage unter den Landesverbänden ergeben. "Die Nachpflanzung kostet die Waldbesitzenden über eine halbe Milliarde Euro", sagte Schirmbeck.
Den älteren ebenfalls durch die Trockenheit geschwächten Bäumen setze derzeit der Borkenkäfer zu. "Die Wälder werden jeden Tag brauner." Bis jetzt sei der Schaden durch das Insekt auf etwa 270 Millionen Euro zu beziffern. Schirmbeck: "Der Schaden wird bis zum Jahresende noch sehr viel größer sein, weil die Abwehrkräfte der Bäume weiterhin geschwächt sind." Das genaue Ausmaß werde sich voraussichtlich erst Mitte 2019 beurteilen lassen, sagte der Verbandspräsident. Dann werde sich zeigen, wie viele Bäume den Dürresommer und seine Folgen überlebt haben.
Die Bundesregierung müsse ein Maßnahmenpaket zur Bewältigung der Waldschäden durch Klimafolgen beschließen, forderte der Verbandspräsident. Er erinnerte daran, dass in der Forstwirtschaft etwa 1,1 Millionen Menschen in 110.000 Betrieben arbeiteten. "Einige davon sind durch die zahlreichen Schadensereignisse in echten Finanzschwierigkeiten. Wir brauchen hier Solidarität mit den Waldbesitzern."
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)