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Bezug von Schwefelhexafluorid 2020 über ein Drittel niedriger als 2016

Archivmeldung vom 23.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /SB

Klimawirksame Stoffe nehmen Einfluss auf die Erderwärmung und tragen zum Klimawandel bei. Schwefelhexafluorid (SF6) ist das stärkste bisher bekannte Treibhausgas. In einem Zeitraum von 100 Jahren trägt SF6 22 800 Mal stärker zum Treibhauseffekt bei als Kohlenstoffdioxid (CO2).

Die Klimawirksamkeit der im Jahr 2020 in Deutschland von inländischen Gasehändlern an die Wirtschaft abgegebenen Menge SF6 entspricht insgesamt 16,7 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten (Global Warming Potential). Wie das Statistischen Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, lag das Emissionspotenzial von SF6 damit über ein Drittel niedriger als 2016.

Die deutsche Wirtschaft hat im Jahr 2020 insgesamt 733 Tonnen des Treibhausgases SF6 von inländischen Gasehändlern bezogen. Im Vergleich zu 2016 entspricht dies einem Rückgang um 35,8 % beziehungsweise um 409 Tonnen. Allein gegenüber 2019 ging die Menge um 12,7 % oder 107 Tonnen zurück.

Abgabe im Bereich optischer Glasfasern von 2016 bis 2020 mehr als verdoppelt

SF6 wurde im Jahr 2020 mit einer abgegebenen Menge von 514 Tonnen (70,1 %) hauptsächlich in der Elektroindustrie und im Apparatebau eingesetzt. Gegenüber 2016 verminderte sich hier die Abgabe um 446 Tonnen beziehungsweise 46,5 %. Entgegen dem Trend hat sich die Abgabe im Bereich optischer Glasfasern gegenüber 2016 von 21,1 Tonnen auf 42,7 Tonnen mehr als verdoppelt (+102,4 %). SF6 wird unter anderem zur Herstellung spezieller optischer Glasfaserkabel für den Breitbandausbau eingesetzt.

Freigesetzte SF6-Menge entsprach 0,5 % aller Treibhausgasemissionen im Jahr 2019

Die von Gasehändlern an die Industrie abgegebene Menge entspricht allerdings nicht der in die Atmosphäre freigesetzten Emissionsmenge. Das Gas wird zu großen Teilen innerhalb geschlossener Systeme verwendet und damit (vorerst) nicht freigesetzt. Direkt freigesetzt wurden im Jahr 2019 nach Berechnungen des Umweltbundesamtes zur nationalen Treibhausgas-Berichterstattung 3,9 Millionen CO2-Äquivalente SF6. Dies entsprach einem Anteil von 0,5 % an den gesamten Treibhausgasemissionen in Deutschland in Höhe von rund 793,3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Für das Jahr 2020 liegen nur vorläufige Zahlen vor.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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