Internationaler Tag der Berge 11.12.06: Die Rückkehr von Bär, Wolf und Luchs
Archivmeldung vom 11.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZum Internationalen Tag der Berge fordert der WWF ein verbessertes grenzübergreifendes Wildtier-Management für Bär, Wolf und Luchs. "Die seltenen Raubtiere sind dabei, sich in Alpen und Mittelgebirgen Mitteleuropas Lebensräume zurückzuerobern, aus denen sie über hundert Jahre verschwunden waren. Das ist ein Riesenerfolg für den Artenschutz", freut sich WWF-Experte Volker Homes.
Nun sei es nötig, Richtlinien zu erarbeiten, die das
Nebeneinander von Mensch und Tier ermöglichen und Konflikte vermeiden
helfen.
"Wir brauchen in ganz Deutschland möglichst bald mehr und Länder
übergreifende Management-Pläne", so Homes. Diese regeln, wie
Landwirte entschädigt werden, wenn Bären oder Wölfe Schafe reißen,
zeigen Schutzmaßnahmen für Imker auf und geben Anleitungen, wie
Menschen und Wildtiere zusammen leben können. Der WWF setzt sich
dafür ein, alle Interessensgruppen in die Entwicklung des Wildtier-
Managements einzubeziehen. "Nur wenn Behörden, Landwirte, Jäger und
Artenschützer an einem Strang ziehen, haben die Rückkehrer eine echte
Chance", so Homes. In Österreich und der Schweiz gibt es diese Pläne
bereits. Sie haben sich bewährt und können für Deutschland als
Vorbild dienen. Zudem müsse die Bevölkerung auf die Rückkehr der
Raubtiere vorbe- reitet werden. "Die Erfahrung zeigt, dass dort, wo
man die Sorgen der Menschen ernst nimmt und sie informiert, die
Akzeptanz für Bären, Luchse und Wölfe deutlich steigt", erläutert
Homes.
In Deutschland leben Wölfe heute wieder in Mecklenburg-Vorpommern,
Brandenburg und Sachsen. Auch Luchse sind in zusammenhängenden
Waldgebieten wieder heimisch. Im Bayerischen Wald sind es heute 15
bis 20 erwachsene Tiere. Kleine Bestände gibt es im Pfälzer Wald, im
Harz, im Schwarzwald oder im Fichtelgebirge. Der erste Braunbär seit
rund 170 Jahren wanderte im Frühsommer aus Österreich nach Deutsch-
land ein. Experten sind sich sicher, dass es nicht der letzte gewesen
sein wird.
Der Tag der Berge wird von der Welternährungsorganisation FAO der Vereinten Nationen seit 2003 veranstaltet und steht in diesem Jahr unter dem Motto "Management von Biodiversität für ein besseres Leben". Bergregionen sind weltweit Zentren der Artenvielfalt. Etwa ein Viertel aller an Land lebenden Tier- und Pflanzenarten ist auf gebirgige Lebensräume angewiesen.
Quelle: Pressemitteilung WWF Deutschland