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Färöer-Rockband verherrlicht Walfang - Proteste begleiten Deutschlandtournee

Archivmeldung vom 28.03.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.03.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: WDSF
Bild: WDSF

Drei Mitglieder der Metal-Band "Ceticide" von den Färöer-Inseln spielen heute Abend in der Färöer-Gruppe "Hamferd" in Düsseldorf (Club Zakk), morgen in Lindau (Club Vaudeville) und am Sonntag in Aschaffenburg (Colos-Saal). In einer Vorankündigung heißt es: "Sie spielen einen "brutal grindadráp", übersetzt einen brutalen Pilotwalfang-Metal. Der Schlagzeuger nennt sich selbst "Bloodsea", auf Deutsch blutiges Meer.

Alljährlich werden auf den autonomen Färöer-Inseln im Nordostatlantik etwa tausend Pilotwale und Delfine blutigst an den Stränden der Inselgruppe abgeschlachtet und verzehrt, obwohl das Walfleisch gesundheitsgefährdend mit Quecksilber und PCB belastet ist und die Regierung vom dauerhaften Verzehr abrät. Allein im letzten Jahr fielen 1534 Meeressäuger den grausamen Massakern zum Opfer.

Nach ersten Protesten aufgrund ihrer Auftritte in der Schweiz und einem Bericht in der Schweizer Solothurner Zeitung sperrte die Band Ceticide ihren Facebook-Auftritt. Die Internet-Proteste setzen sich derzeit in Deutschland fort und auch der Colos-Saal-Club in Aschaffenburg sperrte seine Facebook-Funktion der Beiträge anderer Nutzer. Auf der Seite des Club Vaudeville hagelt es nach wie vor kritische Kommentare. Dort heißt es von einer Nutzerin: "Ich bin entsetzt, dass Ihr eine Band spielen lasst, welche das Abschlachten tausender Pilotwale auf den Färöer Inseln verherrlicht."

Zu den Protesten hatten ein Schweizer Walschützer und das deutsche Wal- und Delfinschutz-Forum (WDSF) aufgerufen. WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller: "Wir haben nichts gegen den Heavy-Metal-Sound, aber die Glorifizierung einer brutalen Walfangjagd ist abstoßend. Solche Leute gehören nicht auf die Bühne."

In einer Antwort schrieb der Coloss-Club in Aschaffenburg, dass sie den Walfang zwar "Scheisse" finden, aber dass sie einen Agenturvertrag hätten, den sie "nicht brechen können". Dann müsse man ja alle Bands verbieten, die "Stolz auf ihren Steak-Konsum" seien.

Die Protestler hoffen auf die Einsicht der Club-Besitzer, dieser Band den Auftritt zu untersagen. Ortmüller: "Wir haben alle drei Clubs angeschrieben und ihnen die grausamen Hintergründe des Färöer-Walfangs erklärt. Wer das nicht begreift, sollte boykottiert werden."

Quelle: Journal Society GmbH (ots)

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