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Gronau: 18500 Tonnen radioaktives Material lagern im Freien

Archivmeldung vom 20.08.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: A. Fehmel / pixelio.de
Bild: A. Fehmel / pixelio.de

Auf dem Gelände der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau lagern nach Auskunft der Bundesregierung unter freiem Himmel Fässer mit aktuell 18 510 Tonnen hochgiftigem radioaktivem Material. Das geht aus der Antwort des Bundesumweltministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" vorliegt.

Die Zahl der mit dem hochgiftigen Uranhexafluorid gefüllten Fässer ist damit in den vergangenen 18 Monaten erheblich gestiegen: Ende 2012 waren es erst 6700 Tonnen. Eine Lagerhalle für das Material, das in stabileres Uranoxid umgewandelt werden soll, wollte der Anlagenbetreiber Urenco ursprünglich noch 2014 errichten. Die deutsch-britisch-niederländische Atomfirma habe nun aber erklärt, "dass die Inbetriebnahme des Uranoxid-Lagers für das Jahr 2015 vorgesehen ist", heißt es in der Antwort des. Das Uranhexafluorid-Freilager in Gronau sei genehmigt und habe eine Kapazität von maximal 38 100 Tonnen. "Uranhexafluorid ist ein hochgefährlicher ätzender und radioaktiver Stoff. Die Behälter halten einem Feuer von 800 Grad nur maximal eine halbe Stunde stand", sagte Linken-Politiker Hubertus Zdebel. "Nach einer Freisetzung entsteht Flusssäure, die Lungen verätzt und sogar Glas zerfrisst. Todesfälle in vielen hundert Metern Entfernung sind nicht ausgeschlossen." Uranhexafluorid ist eine Verbindung aus Fluor und Uranerz. Es wird zur Herstellung von Brennelementen für Atomkraftwerke verwendet. Von der Urananreicherungsanlage in Gronau aus erhält etwa jedes zehnte Kernkraftwerk in der Welt die benötigten Brennstäbe.

Quelle: Rheinische Post (ots)

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