Rückruf von Hundefutter vermeiden durch Hygienekonzept
Archivmeldung vom 14.02.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Hund ist heute bester Freund, Kindersatz und häufig auch Mittelpunkt im Leben vieler Menschen. Bei einer derart engen Verbindung empfinden Hundehalter den Rückruf von gesundheitsschädlichem Hundefutter ähnlich wie Eltern den von gesundheitsschädlicher Babynahrung. Das wissen auch die Anbieter von Hundefutter - doch tun sie genug, um Rückrufaktionen vorzubeugen?
11 Rückrufaktionen von gesundheitsgefährdender Hundenahrung in nur 22 Monaten
2020 und 2021 sind EU-weit 55 Fälle von kontaminiertem Hundefutter (Trockenfutter, Nassfutter, Snacks oder Nahrungsergänzungen) vom RASFF* veröffentlicht worden. Insgesamt 29 Fälle (davon 15 allein in Deutschland) wurden als ernsthaft eingestuft. In 17 Fällen gelang es, die gesundheitsgefährdenden Produkte rechtzeitig vom Markt zu nehmen. Dennoch erreichte ernsthaft kontaminiertes Hundefutter in 11 Fällen die Verbraucher und musste zurückgerufen werden.
Hundehalter haben Angst, sind verunsichert und reagieren mit einem Vertrauensverlust
Von den 11 Rückrufaktionen waren Tausende Hundehalter betroffen. Auch wenn deren Hunde keinen gesundheitlichen Schaden nahmen, so entstanden doch Angst und Verunsicherung bei den betroffenen Hundehaltern und allen davon emotional berührten Personen. Der entstandene Vertrauensverlust betrifft direkt die Marken der zurückgerufenen Produkte und indirekt die gesamte Branche.
In Deutschland stehen hinter den zurückgerufenen Produkten überwiegend bekannte Marken aus dem Tiernahrungsbereich sowie von großen Fach- und Einzelhandelsketten.** Sollten nicht gerade diese Unternehmen willig und finanziell in der Lage sein, ihre Produkte zumindest auf die häufigsten Kontaminationen testen zu lassen, bevor diese in den Handel kommen?
Vertrauen in die Qualitätssicherung beim Zulieferer anstelle von Sicherheit durch Tests
Folgt man den RASFF-Veröffentlichungen, dann sind die Gründe für Rückrufaktionen in erster Linie Salmonellen, gefolgt von Enterobakterien, Cadmium, Vitamin D und Blei. Salmonellen gelten dabei als besonders heikel, da auch für die Hundehalter eine Gefahr durch Kreuzkontamination besteht.
Insgesamt sind die Gefahrenherde recht überschaubar und damit auch die Kosten für entsprechende Tests. Dennoch verlassen sich viele Anbieter von Hundefutter allein auf die Qualitätssicherung beim Zulieferer.
Hygienekonzept für die Hundegesundheit bewahrt das Verbrauchervertrauen
Während andere noch hadern, ist für Hundenahrung aus Fleischsaftgarung bereits ein Hygienekonzept in Zusammenarbeit mit dem TÜV entstanden. Hundetrockennahrung, Hundenassnahrung und Hundesnacks aus Fleischsaftgarung werden mikrobiologisch und chemisch vom TÜV überprüft, unter anderem auf mögliche Kontaminationen durch
- Schwermetalle (Arsen, Blei, Quecksilber und Cadmium),
- Mykotoxine (Aflatoxin B, G und Ochratoxin),
- Bakterien (Enterobakterien, E. coli, präsumtive Bacillus cereus, Staphylokokken, Clostridium perfringens und Salmonellen),
- Hefen und Schimmelpilze sowie
- Vitamin D.
Die Zusammenarbeit mit einer der renommiertesten Prüfstellen Deutschlands hilft, Verbrauchervertrauen wieder aufzubauen, das zuvor durch Rückrufaktionen verloren gegangen ist. Die Botschaft: Bei Hundenahrung aus Fleischsaftgarung geht es vorrangig um die Gesundheit der Hunde und nicht um Erträge. Das werden die Verbraucher honorieren. Das Hygienekonzept für Hundenahrung aus Fleischsaftgarung eignet sich somit auch als ein Beispielgeber für alle anderen Herstellungsmethoden von Hundefutter.
Datenbasis:
* RASFF - Europäisches Schnellwarnsystem für Lebensmittel und Futtermittel (https://webgate.ec.europa.eu/rasff-window/screen/list)
* https://www.produktwarnung.eu/?s=hundefutter
Quelle: Verein für Gesundheitsbezogene Lebensqualität für Tiere (ots)