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Silphie – der Ersatz für Mais als Energiepflanze

Archivmeldung vom 13.01.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.01.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Silphie – der Ersatz für Mais als Energiepflanze
Silphie – der Ersatz für Mais als Energiepflanze

Bild: Kevin Horstmann on Unsplash

Zur Herstellung von Biogas dient in Deutschland in allererster Linie der Mais. Skeptiker sagen, dass es eine Verschwendung wäre, ein Nahrungsmittel zur Energieerzeugung zu verwenden. Laut Umweltbundesamt ist die Biomasse mit einem Anteil von etwa 59 Prozent der Energiebereitstellung der wichtigste erneuerbare Energieträger. Insbesondere auf dem Wärme- und Verkehrssektor hat die Biomasse einen Anteil von fast neunzig Prozent.

Nun hat man festgestellt, dass an vielen Standorten der Anbau von Mais durch die Durchwachsene Silphie ersetzt werden könnte. Diese braucht wesentlich weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel und bietet für viele Insekten eine gute Nahrungsquelle, ganz im Gegensatz zum Mais. Sie stammt ursprünglich aus den gemäßigten Zonen Nordamerikas und gedeiht bei uns sehr gut. Man nennt sie auch Kompass- oder Becherpflanze.

Der Biogasertrag ist durchaus vergleichbar mit dem bei Mais. Bauer Erwin Theobald baut seit 2014 Silphie in der Eifel an. Er betreibt zusammen mit drei Kollegen eine Biogasanlage. Seine Erfahrungen mit der Pflanze aus Nordamerika sind absolut positiv. „Die wird einsiliert und nachher an die Biogasanlage verfüttert. Was da an Gasertrag rauskommt, an Biogas, ist ungefähr auf die Tonne gerechnet 60 Prozent von dem, was der Mais hatte.“ Das klingt zunächst etwas enttäuschend.

Forschungsarbeiten des Instituts für Pflanzenbau und Bodenkunde am Julius-Kühn-Institut in Braunschweig, einem Bundesforschungsinstitut für Kulturpflanzen haben ergeben, dass die Silphie zum optimalen Wachstum viel Wasser benötigt. Daraus schließt man, dass sich der Anbau der Silphie in Mittelgebirgsgegenden mit häufigen Niederschlägen lohnt, weil dann der Gasertrag der Silphie dem von Mais ebenbürtig ist.

Dr. Siegfried Schittenhelm, der Leiter des Forschungsinstituts, sagt: „In diesen Regionen bringt die Silphie auch sehr gute Erträge. Aufgrund der guten Wasserversorgung dort, kommt sie an die Erträge vom Mais und durchaus an die Methanerträge heran. Die Methanausbeuten der Silphie sind etwas niedriger, aber wenn sie das mit etwas höherem Ertrag gegenüber Mais kompensieren kann, haben sie vergleichbare Methanerträge.“

Agrarbiologe Schittenhelm zählt weiter Vorteile der Silphie im Vergleich zu Mais auf: Sie braucht weniger Dünger, sie erodiert den Boden nicht, lockt keine Wildschweine an, die Schäden anrichten können und sie braucht weniger Dünger und Pflanzenschutzmittel. Bauer Theobald kann bestätigen: „Ab den zweiten Jahr kommt sie vollkommen ohne Unkrautvernichtungsmittel, ohne jegliche Pestizide oder andere Arbeiten aus. Es ist eine Pflanze, die kann bis zu 20 Jahre auf dem Feld stehenbleiben. Wenn ich jetzt mal an Flächen denke, kleinere Parzellen oder Flächen, die weit vom Hof entfernt sind. Das sind Flächen, wo die Pflanze hingehört.“

Nicht zuletzt finden Bienen, Hummeln und andere Insekten mit der Silphie, die bis in den Spätherbst hinein blüht, reichlich Nahrung. Schittenhelm ist zwar der Meinung, dass die Silphie keine wunderpflanze ist, aber dass sie in bestimmten Gebieten den Mais ersetzen kann und damit die Vielfältigkeit der angebauten Nutzpflanzen erhöht.

Die Silphie als Maisersatz würde also eine erhöhte Entlastung der Natur bedeuten, da auf schädliche Pflanzenschutzmittel verzichtet werden kann, sie nur wenig Dünger benötigt, der Boden nicht erodiert und vieles mehr. Sie soll den Mais nicht komplett verdrängen, aber in bestimmten Teilen, wie beispielsweise zur Herstellung von Biogas, als Ersatz dienen, was sinnvoll wäre und vielversprechend kling!

Quelle: deutschlandfunk.de / gute-nachrichten.com.de

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