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Das Loch im Norden

Archivmeldung vom 16.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Größte Ausdehnung des antarktischen Ozonlochs am 24. September 2006. Bild: NASA
Größte Ausdehnung des antarktischen Ozonlochs am 24. September 2006. Bild: NASA

Erstmals wurde auch über dem Nordpol ein riesiges Ozonloch festgestellt. Das berichtet das Magazin GEO in seiner neuen Ausgabe. Ein internationales Team um Gloria Manney vom California Institute of Technology in Pasadena registrierte im Winter 2010/2011 zeitweise eine mehr als 80-prozentige Reduktion der schützenden Ozonschicht am arktischen Himmel.

Der Grund hierfür ist jedoch wohl kein neuer menschengemachter Ozonfresser. Vielmehr sind es die "alten", inzwischen weitgehend verbotenen Fluorchlorkohlenwasserstoff-Verbindungen (FCKW), die immer noch in der Stratosphäre vorhanden sind. Dass sie erst jetzt im Norden ihre volle Wirkung entfalten, liegt daran, dass der letzte arktische Winter in den oberen Luftschichten extrem frostig war. Durch die enorme Kälte innerhalb eines ungewöhnlich stabilen Kaltluftwirbels entfalteten die FCKW ihre volle Wirkung, sodass Ozonmoleküle (Verbindungen aus drei Sauerstoffatomen) vermehrt zu "normalen" Sauerstoffmolekülen (zwei Atome) abgebaut wurden. Das mag auch erklären, warum seit Langem die Südhalbkugel mehr betroffen war als der Norden, obwohl FCKW vermutlich dominant auf der Nordhalbkugel erzeugt worden ist: Am Südpol ist die Stratosphäre gewöhnlich kälter.

Quelle: Gruner+Jahr, GEO (ots)

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