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Bundeslandwirtschaftsminister will Schlachtung trächtiger Kühe verbieten

Archivmeldung vom 14.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Kühe
Kühe

Foto: Flominator
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Das ARD-Politikmagazin "Report Mainz" berichtet heute, am 14. Juli 2015, um 21.45 Uhr im Ersten, dass Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) die Schlachtung trächtiger Kühe so schnell wie möglich verbieten will. Der Minister kündigt im Interview mit "Report Mainz" Verordnungen und neue Vollzugsregelungen auf europäischer und erstmals auch auf nationaler Ebene an. Nach Schätzungen der Bundestierärztekammer werden bis zu 180.000 trächtige Kühe pro Jahr geschlachtet.

Christian Schmidt im Interview gegenüber "Report Mainz": "Es ist absolut inakzeptabel, dass trächtige Rinder geschlachtet werden. Deswegen wollen und müssen wir etwas dagegen tun. Ich denke, dass diese Frage europäisch geregelt werden muss und dass wir national mit unseren Instrumenten beides tun müssen. Ich möchte, dass wir so bald wie möglich diese Praxis beenden." Er wolle außerdem mit der EU-Kommission sprechen. Bei der Feststellung der Schwangerschaft und der Transporte sehe er auch auf nationaler Ebene Ansatzpunkte für gesetzliche Regelungen.

Der Minister reagiert damit auf eine langanhaltende Kritik von Seiten der Schlachthofveterinäre und der deutschen Fleischwirtschaft, über die "Report Mainz" berichtet. Beide Seiten fordern schon seit zwei Jahren ein Schlachtverbot für trächtige Kühe. Dr. Kai Braunmiller, Vorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft für Schlachthofwesen und Veterinärdirektor in Bayreuth, erklärt gegenüber "Report Mainz": "Wir haben im März 2013 schon das Bundesministerium darauf aufmerksam gemacht. Die Bundestierärztekammer hat es im letzten Jahr auch wiederholt. Und wir erwarten jetzt ein Handeln, das heißt: ein Verbot des Schlachtens von trächtigen Nutztieren." Der Veterinärdirektor sieht Handlungsbedarf, weil die ungeborenen Kälber in der Gebärmutter nach der Tötung der Kuh langsam erstickten. Bis zu 20 Minuten dauere dieser Vorgang. Er spricht von einem langsamen Sterben.

Die angekündigten Maßnahmen des Bundeslandwirtschaftsministers wären tatsächlich eine grundlegende Veränderung der derzeitigen Praxis. Trächtige Milchkühe dürfen nach dem derzeit geltenden Recht nur im letzten Stadium der Trächtigkeit, in der Phase der letzten zehn Prozent, nicht mehr transportiert werden. Doch dies wird, so "Report Mainz"-Recherchen, in der Praxis kaum kontrolliert. Der Minister spricht deshalb auch jetzt von verstärkten Kontrollen, die er veranlassen wolle. Im letzten Drittel der Trächtigkeit sollen danach Kühe nicht mehr transportiert werden dürfen.

Quelle: SWR - Das Erste (ots)

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