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Studie: Carsharing bringt keine Umweltentlastung

Archivmeldung vom 06.09.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.09.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Elektro-Ladestation des weltweit größten Carsharing-Anbieters Zipcar in San Francisco
Elektro-Ladestation des weltweit größten Carsharing-Anbieters Zipcar in San Francisco

Foto: User:Mariordo
Lizenz: CC-BY-SA-2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Carsharing bringt laut einer Studie keine Entlastung für Umwelt und Verkehr. Die FAZ (Freitagausgabe) berichtet über die gemeinsame Erhebung des Öko-Instituts in Freiburg und des Instituts für sozial-ökologische Forschung (ISOE) in Frankfurt. "Veränderungen bei der Verkehrsmittelwahl durch die Nutzung von Car2Go allein bewirken - insgesamt gesehen - keine Treibhausgasminderungen", bilanzieren die Autoren. In der Studie, die vom Bundesumweltministerium gefördert wurde, haben die Forscher über mehrere Jahre hinweg in Stuttgart, Frankfurt und Köln die Auswirkungen des Carsharings am Beispiel des Anbieters Car2Go untersucht.

Mehrere tausend Nutzer wurden im Zeitraum 2013 bis 2017 viermal befragt. Die Hoffnung, dass die Zahl der Autos auf der Straße durch das Angebot sinkt, weil Autobesitzer ihr Auto verkaufen und sich nur noch bei Bedarf ein Fahrzeug buchen, löste sich dabei in Luft auf. Zwar schafften "bis zu 2,6 Prozent" der Nutzer ihr Auto ab, und auch die Nutzung von Bus und Bahn litten nicht unter dem Angebot. Diese Effekte wurden jedoch überkompensiert: Zum einen sind auf den Straßen deutlich mehr Car2Go-Autos unterwegs, als abgeschafft wurden, zum anderen kauften viele Carsharing-Nutzer zusätzlich ein eigenes Auto. Die Forscher beobachteten einen "signifikanter Anstieg des Pkw-Besitzes von 3 bis 15 Prozent je nach Untersuchungsregion".

Die Carsharing-Nutzer kauften sogar noch mehr Autos als die Vergleichspersonen. Die Forscher räumen zudem mit dem Glauben auf, dass die Nutzer ein besonders hohes Umweltbewusstsein haben. Die "Umwelt-Orientierten" und die "Auto-Orientierten" hielten sich die Waage. Besonders schmerzlich für die Fans des Carsharings dürften die Ergebnisse zur Ökobilanz sein. Die Studie, an der sich der zum Daimler-Konzern gehörende Anbieter Car2Go als Praxispartner beteiligte, kommt zu dem Schluss, dass die Emissionen durch das Carsharing selbst dort nicht gesunken sind, wo elektrisch betriebene Autos e ingesetzt werden.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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