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Bayerischer Polder-Streit wird immer heftiger

Archivmeldung vom 17.12.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Deggendorf
Deggendorf

Foto: Simisa
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Schlagabtausch in Sachen Donau-Polder geht weiter. Der Deggendorfer Landrat und Landkreistagspräsident Christian Bernreiter (CSU) begrüßte "ausdrücklich, dass der Umweltausschuss des Landtags einstimmig Fakten zum Flutpolderverzicht fordert". Die neuerlichen Aussagen von Vizeministerpräsident und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger würden hingegen "noch weiter zu Verunsicherung" beitragen, sagte Bernreiter der "Passauer Neuen Presse".

"Das ist Larifari und hat mit der Realität wenig zu tun!" Aiwanger hatte das Potenzial beschrieben, das im Fall eines drohenden Hochwassers allein durch das geforderte bessere Staustufenmanagement an der Donau zustande kommt. Im schwarz-orangen Koalitionsvertrag ist der Verzicht auf drei von zehn geplanten Donaupoldern festgeschrieben - eine rein politische, fachlich nicht fundierte Entscheidung, finden Kritiker. Die Regierung möchte stattdessen auf dezentrale Maßnahmen setzen, weil die Polder vor Ort umstritten sind. In Rage bringt Bernreiter Aiwangers Aussage, die Menschen am bayerischen Unterlauf der Donau würden "mehr durch Isar und Inn als durch die Donau gefährdet".

Beim Jahrtausendhochwasser 2013 habe die Isar 1.160 Kubikmeter Wasser je Sekunde gebracht, die Donau hingegen 2.880 Kubikmeter. "2013 brach zuerst der Donaudeich im Bereich des Marktes Winzer am Ausgang der Mühlhamer Schleife und dann der linke Isardeich in Fischerdorf, wenige hundert Meter von der Mündung der Isar in die Donau entfernt." Besonders kritisch sei es dann, wenn Donauscheitelwelle und Isarscheitelwelle zusamenträfen. Bernreiter erinnerte auch an das Jahr 1988, als der Deich bei Kirchroth im Landkreis Straubing-Bogen an der Donau gebrochen war. "Welche Rolle soll dabei die Isar gespielt haben?", so Bernreiter. Und im Jahr 2002 beim Augusthochwasser habe man gar überlegt, das Gäubodenfest in Straubing zu räumen. "Welche Auswirkung soll hier die Isar gehabt haben?", so Bernreiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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