Deutschlandwetter im Juni 2009
Archivmeldung vom 29.06.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer erste meteorologische Sommermonat des Jahres brachte über ganz Deutschland gemittelt nur geringfügige Abweichungen hinsichtlich Temperatur, Niederschlag und Sonnenscheindauer.
Einige Regionen fielen jedoch durch intensive Nieder- schlagsereignisse auf. Diese Bilanz zog der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch nach ersten Auswertungen der Daten seiner rund 2.100 Messstationen in Deutschland.
Größtenteils kühl, erst gegen Ende sommerlich
Mit 15,0 Grad Celsius (°C) wich der Juni nur um 0,4 Grad vom langjähri-gen Klimawert von 15,4°C ab. Während mehr als zwei Drittel relativ kühl verliefen, sorgten schwülwarme Tage gegen Ende des Monats noch für eine Annäherung an das durchschnittliche Temperaturniveau. Ein wenig verfrüht, dafür aber recht intensiv zeigte sich in diesem Jahr die soge-nannte „Schafskälte“. So trat am 6. örtlich noch Frost auf: Das Quecksil-ber sank in Schierke im Harz in 2 m Höhe auf -1,1°C, in Quickborn am Boden sogar auf -4,4°C. Erheblich wärmer verliefen die Tage und auch Nächte im letzten Monatsdrittel. Der Spitzenwert wurde in Regensburg am 18. mit 30,8°C gemessen.
Ergiebige Stauniederschläge am Alpennordrand
Der Juni 2009 präsentierte sich in Deutschland mit einer leicht negativen Niederschlagsbilanz. Fallen sonst durchschnittlich 85 Liter pro Quadratmeter (l/m²), so waren es diesmal rund 83 l/m². Einige herausragende Niederschlagsereignisse kennzeichneten den Monat: Am 15. gingen besonders in Rheinland-Pfalz und im Saarland starke Regenfälle nieder, wobei Kaiserslautern mit 52 l/m² an der Spitze lag. Noch deutlich größere Mengen entstanden vom 22.bis zum 25.im äußersten Süden Bayerns. Von Norden heranziehende Niederschlagsgebiete des über der Adria liegenden Tiefs „Qinton“ stauten sich am Alpennordrand und sorgten dort für intensiven Dauerregen. So fielen in Siegsdorf-Höll südöstlich vom Chiemsee insgesamt 155 l/m². Zahlreiche Bäche, Flüsse und auch Seen traten über ihre Ufer. Ausgerechnet in den vom Hochwasser betroffenen Gebieten führten heftige Gewitter in den letzten Junitagen zu weiteren erheblichen Regenmengen. So prasselten in der Nacht zum 27. in Attenkam, östlich vom Starnberger See, 72.2 l/m² herab.
Im Norden viel Sonnenschein - im Nordstau der Gebirge wenig
Der Juni 2009 erfüllte sein Sonnenscheinsoll von 198 Stunden mit etwa 189 Stunden zu 95 Prozent. Unter dem Einfluss von Hochdruck über dem Europäischen Nordmeer und Skandinavien zeigte sich die Sonne ganz im Norden Deutschlands häufiger als in den anderen Regionen. Bevorzugt waren vor allem die Inseln von Nord- und Ostsee sowie die unmittelbaren Küstenregionen. So meldete Borkum mit 287 Stunden den meisten Sonnenschein. Besonders im Nordstau der Mittelgebirge schien die Sonne dagegen recht selten. Das Schlusslicht bildete Wahlen im Nordhessischen Bergland mit nur 107 Stunden.
Quelle: DWD