Nach VIER PFOTEN-Aufdeckung: IKEA zieht Gänsefleisch zurück
Archivmeldung vom 02.12.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRecherchen von VIER PFOTEN und dem ARD Magazin "Fakt" zufolge verkaufte der Möbelriese IKEA wochenlang Fleisch von ungarischen Gänsen aus brutalem und verbotenem Lebendrupf - und betonte gleichzeitig, die Gänse kämen aus Deutschland. VIER PFOTEN hatte zuvor die verheerenden Zustände in den Farmen des IKEA-Lieferanten HUNGAVID dokumentiert.
Nachdem VIER PFOTEN und "Fakt" mit der Aufdeckung am vergangenen Montag an die Öffentlichkeit gingen, stoppte IKEA Deutschland den Verkauf des Gänsefleisches in den Restaurants.
Schon im Juli 2009 hatte VIER PFOTEN die Öffentlichkeit und den gesamten Handel über HUNGAVID informiert. Eine Strafanzeige folgte. Diese Warnung wurde von den Supermärkten und Großhändlern ernst genommen. HUNGAVID sagte damals zu, auf Lebendrupf zu verzichten - führte sein brutales Vorgehen jedoch trotzdem weiter. Der Gänseproduzent HUNGAVID hatte trotz der Zusage, auf Lebendrupf zu verzichten, über einhunderttausend Gänse gerupft. Kontrollen durch VIER PFOTEN brachten die Lügen der ungarischen Firma schnell ans Licht. IKEA`s Lieferant "Sander Gourmet" blieb anscheinend weiterhin Kunde von HUNGAVID.
"Fünf Sekunden Internetsuche nach dem Namen des Herstellers aus Ungarn hätten IKEA diesen Tierschutzskandal erspart: Die ersten vier Hits bei Google verweisen auf VIER PFOTEN-Warnungen vor der Tierquälerei von HUNGAVID", so Marcus Müller von VIER PFOTEN.
VIER PFOTEN fordert nun eine Offenlegung der Herkunft des gesamten IKEA Fleisches. Die Ausrede von IKEA, dies wäre aus Wettbewerbsgründen nicht möglich, ist fadenscheinig und inakzeptabel. VIER PFOTEN hat IKEA zu Gesprächen eingeladen. "Hohe Tierschutzstandards sind für IKEA Pflicht, nur eine gute Zusammenarbeit von IKEA mit dem Tierschutz kann Skandale wie diesen verhindern", so Marcus Müller. IKEA war bereits im vergangenen Jahr in einen Skandal rund um Daunenbetten und -kissen aus Lebendrupf involviert.
Quelle: VIER PFOTEN