Vereinte Nationen warnen vor erheblichen Klimaschäden durch Computer, Fernseher und Handys
Archivmeldung vom 02.03.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDie Vereinten Nationen warnen nun auch vor erheblichen Klimaschäden durch die steigende Produktion von Computern, Fernsehern und Handys. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Samstagausgabe) berichtet, kommt die deutsche Forschungseinrichtung der UNO in Bonn (UNU) in einer bislang noch unveröffentlichten Analyse zu dem Ergebnis, dass die ständigen Produktneuheiten und das häufige Ersetzen älterer Geräte massive, klimaschädliche Folgen haben.
Demach werde bei der Herstellung eines Computers mit Monitor
fünfmal so viel an fossiler Energie verbraucht und Kohlendioxid
ausgestoßen als bei der Produktion eines Autos, berichtet das Blatt.
"Die Herstellung jeglicher Elektrogeräte ist ein wahrer
Energiefresser", bestätigte der federführende UN-Experte Rüdiger
Kühr. Um den CO2-Ausstoß bei der Produktion deutlich zu verringern,
müssten die Geräte künftig einfacher als bisher aufrüstbar gemacht
werden. Dadurch verlängere sich nicht nur die Nutzungsdauer für den
Verbraucher. "Das hätte auch enormes Klimaschutzpotential", so Kühr.
Zugleich warnen die Experten vor dem weltweit unentsorgten Berg an Elektroschrott. Der Müll wachse dreimal so schnell wie jede andere Form von Abfall und betrage inzwischen weltweit 40 Millionen Tonnen. "In Lkw gefüllt würde dies eine Schlange um den halben Erdball ergeben", so Kühr. Kommende Woche wollen deshalb die UN-Fachleute zusammen mit führenden High-Tech-Unternehmen eine neue Recycling-Strategie (Step) präsentieren.
Quelle: Pressemitteilung Saarbrücker Zeitung