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Verbände fordern Verbot von Tiertransporten in außereuropäische Länder

Archivmeldung vom 21.03.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.03.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Dreistöckiger Viehtransporter
Dreistöckiger Viehtransporter

Foto: Picasa Review Bot
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Sechs Tierschutzorganisationen sowie drei tierärztliche Vereinigungen fordern in einem gemeinsamen offenen Brief ein Verbot der Tiertransporte in außereuropäische Drittländer. Der Brief richtet sich an die Mitglieder des Ausschusses für Ernährung und Landwirtschaft im Deutschen Bundestag, die heute im Bundestag über Anträge der Fraktionen FDP und Bündnis 90/Die Grünen debattiert haben. Die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt drängt auf ein Ende der einzelstaatlichen Abkommen zu Lebendexporten mit Ländern außerhalb der EU.

»Die nationale sowie die EU-Verordnung reichen nicht aus, um Tiere beim Transport in Länder außerhalb der EU vor erheblichem und andauerndem Leid zu schützen«, sagt Marietheres Reinke, Tierärztin und Fachreferentin für Tierproduktion der Albert Schweitzer Stiftung. »Der gesetzlich verankerte Tierschutz darf nicht an der EU-Außengrenze enden. Existierende Abkommen mit Drittländern zu Lebendtiertransporten müssen jetzt beendet werden.«

Anlass für den gemeinsamen Brief sind massive und systematische Tierschutzverstöße auf Transporten in Länder außerhalb Europas, sowohl von lebenden Schlachttieren als auch von Zuchttieren. Zudem sind die Schlachtbedingungen in einigen Zielländern besonders tierquälerisch. Daher besteht aus Sicht der unterzeichnenden Organisationen sofortiger Handlungsbedarf. Vor allem auf langen Transportstrecken sind Verstöße seit Jahren bekannt und gut dokumentiert. Sie werden von Tierschutzorganisationen und tierärztlichen Verbänden regelmäßig angeprangert. Die EU-Transportverordnung (VO (EG) 1/2005) hat nicht zu den erhofften Verbesserungen geführt.

Die Tiere leiden unter anderem unter mangelnder Versorgung, langen Wartezeiten an den Grenzen sowie Hitze. Nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs müssten die Tierschutzbestimmungen der EU bis zum Bestimmungsort der Tiere eingehalten werden. Dies erfolgt jedoch nicht. Zudem sind die Tierschutzbestimmungen in den Zielländern oft völlig unzureichend oder gar nicht vorhanden.

Grüne und FDP haben mit ihren Anträgen das Thema in die parlamentarische Diskussion gebracht und fordern ein Aussetzen der Transporte. Die Unterzeichner des offenen Briefes appellieren an die Mitglieder des Agrarausschusses, den Export von Schlachttieren in Drittländer außerhalb Europas umgehend zu verbieten und den Anträgen zuzustimmen. Der Ausschuss hat heute Morgen beschlossen, ein öffentliches Fachgespräch zum Thema Tiertransporte durchzuführen. Bis dahin wird die Abstimmung zu den Anträgen der Grünen und der FDP auf Wunsch der Antragsteller zurückgestellt.

Hier finden Sie den offenen Brief im Wortlaut: https://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/gemeinsamer-offener-brief-zu-tiertransporten

Die Unterzeichner des Briefs sind: Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, Animal Welfare Foundation, Bundestierärztekammer e.V., Bundesverband Tierschutz e.V., Bund gegen Missbrauch der Tiere e.V., PROVIEH e.V., Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft e.V., Tierärztliche Vereinigung für Tierschutz e.V., VIER PFOTEN Stiftung für Tierschutz

Albert Schweitzers Ethik der »Ehrfurcht vor dem Leben« schloss Tiere mit ein. Er engagierte sich daher stets für den Tierschutz und lebte in seinen späteren Jahren vegetarisch. In seinem Gedenken setzt sich die Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt seit dem Jahr 2000 gegen die Massentierhaltung und für die Verbreitung der veganen Lebensweise ein.

Quelle: Albert Schweitzer Stiftung

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