Pelzdebatte: Bundesregierung verzögert Umsetzung des Pelzfarmverbotes
Archivmeldung vom 27.01.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung verzögert die Umsetzung des vom Bundesrat beschlossenen Pelzfarmverbotes. Dies ergab sich aus der heutigen Aussprache im Bundestagsausschuss für Ernährung und Landwirtschaft.
Dem vorausgegangen ist eine Anfrage der Grünen Fraktion. Diese forderte die Regierung auf, zum weiteren Vorgehen mit dem vom Bundesrat formulierten Verbotes der Pelztierhaltung in Deutschland, Stellung zu beziehen.
Laut Vertretern des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft würde ein mögliches Pelzfarmverbot noch geprüft. Einen zeitlichen Rahmen dafür gäbe es nicht. Die international tätige Tierschutzstiftung VIER PFOTEN kritisiert die Haltung der Bundesregierung und fordert ein sofortiges Pelzfarmverbot in Deutschland.
Denise Schmidt (34), Kampagnenleiterin bei VIER PFOTEN: „Die Position der Bundesregierung ist völlig unverständlich. Ein Pelzfarmverbot ist von allen Seiten gewollt, das hat Bundesminister Christian Schmidt selbst in der Presse und in einer Stellungnahme im August 2015 angekündigt. Deswegen sollte die Bundesregierung nun ihren Ankündigungen gerecht werden und die Pelztierhaltung in Deutschland umgehend verbieten.“
Übergangsfrist zu lang
Die geplante Übergangsfrist von zehn Jahren, die den acht noch bestehenden Nerzfarmen gewährt werden soll, wird von VIER PFOTEN ebenfalls scharf kritisiert. Bis dato haben die Pelzfarmer keine Bestrebungen gezeigt, die neuen Haltungsvorgaben der Tierschutz-Nutztierverordnung umzusetzen. Sollte die Haltung und Tötung der Tiere noch weitere zehn Jahre erlaubt sein, bleibt zu befürchten, dass diese Tiere weiterhin unter tierschutzwidrigen Bedingungen gehalten und getötet würden.
Quelle: VIER PFOTEN