S.O.S. für Putins Katzen
Archivmeldung vom 25.10.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRund 3.000 selbstgemalte Zeichnungen der seltensten Raubkatze der Welt, des Amurleopards, konnte die russische Kulturattachée, Alexandra Ogneva, gestern in Empfang nehmen. Fünf Mitglieder des Jugendprogramms des WWF, die „Young Pandas“, übergaben die Bilder heute in der russischen Botschaft in Berlin.
Mit ihrer Aktion wollen die Mädchen und Jungen auf die dramatische Situation der
scheuen Katzen aufmerksam machen. Zugleich fordern sie von der russischen
Regierung, die bestehenden Schutzgebiete der Tiere zusammenzufassen.
„Wenn jetzt nicht gehandelt wird, ist es für die russischen Leos zu spät“, befürchtet Frank Mörschel, Russlandexperte des WWF Deutschland. Aktuellen Zählungen zufolge streifen nur noch etwa 35 Tiere durch die oft eisige Wildnis im fernen Osten Russlands. Es handelt sich bei ihnen um eine Leopardenunterart, die nur in dieser Gegend und im Grenzgebiet zu China und Nordkorea vorkommt. „Ihr Überleben hängt am seidenen Faden“, so Frank Mörschel. Zwar habe Russland drei Schutzgebiete eingerichtet, doch sei man von einem einheitlichen Management weit entfernt. Neue Strassen, Eisenbahnschienen und Siedlungen lassen den Lebensraum der Katzen immer stärker schrumpfen. Vorsätzlich gelegte Feuer vernichten immer mehr Wald, und Wilderer stellen den gefleckten Katzen immer häufiger nach. Angesichts des alarmierenden Zustands fordert der WWF den russischen Präsidenten dazu auf, einen Rettungsplan für die Amurleoparden umzusetzen. Dieser umfasst unter anderem, die drei bestehenden Schutzgebiete zu einem Nationalpark zusammenzufassen sowie effektive Schritte gegen die Waldbrände, den Holzeinschlag und die weitere Zerschneidung ihres Lebensraums durch Straßen und Siedlungen einzuleiten.
Die bestehenden Schutzgebiete sollten zunächst zu einem Nationalpark vereint werden. Im nächsten Schritt sollte dieser Park zusammen mit Schutzgebieten in China (Hunchun Reserve) und Nord Korea zu einem internationalen Schutzgebiet erklärt werden und eine grenzübergreifendes Management eingeführt werden. Nur so könne die seltenste Raubkatze der Welt noch gerettet werden.
Quelle: Pressemitteilung WWF