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Autoindustrie präferiert Emissionshandel in CO2-Debatte

Archivmeldung vom 10.07.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.07.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Klimawandel in der Steinzeit: Der CO2 Gehalt der Luft hat offenbar keinerlei Einfluß auf das Klima (Symbolbild)
Klimawandel in der Steinzeit: Der CO2 Gehalt der Luft hat offenbar keinerlei Einfluß auf das Klima (Symbolbild)

Bild: Screenshot Twitter Account: "https://twitter.com/mgasperl/status/1085820376939143168" / Eigenes Werk

Die Autoindustrie schaltet sich in die Diskussion um einen Preis für Kohlendioxid (CO2) ein. Man strebe "treibhausgasneutrale Mobilität" bis zum Jahr 2050 an, schreibt der Verband der Automobilindustrie (VDA) in einem Positionspapier, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet.

Fahrzeughersteller wie Zulieferer seien überzeugt, dass es dazu keine Alternative gebe. "Die aktuelle Debatte zeigt uns, dass es an der Zeit ist, die Klimaschutzpolitik gerade auch im Verkehr einer kritischen Bewertung zu unterziehen", heißt es in dem Papier weiter. Allerdings präferiere der Verband eine mindestens EU-weite Lösung, und zwar nicht per CO2-Steuer, sondern per Emissionshandel. Eine marktwirtschaftliche, branchenübergreifende Logik, also ein System mit handelbaren Zertifikaten und einer Maximalmenge CO2 schaffe die besten Voraussetzungen dafür, die CO2-Ziele effizient zu erreichen, schreibt der VDA in dem Positionspapier.

Dann werde das Klimagas dort gespart, wo es am wirtschaftlich günstigsten sei. Die von Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) vorgeschlagene CO2-Steuer auf Kraftstoffe, Heizöl und Gas sieht der Verband hingegen äußerst kritisch. "Eine einfache Erhöhung der Energiebesteuerung von Kraftstoffen lehnen wir ab. Diese würde lediglich einzelne Verbraucher über Gebühr belasten und damit automatisch zu Akzeptanzproblemen und sozialen Verwerfungen führen", heißt es in dem Papier weiter. Andere Wirtschaftsverbände, die Union und der ADAC haben eine ähnliche Haltung.

Die Autoindustrie gibt weiterhin zu bedenken, dass man über neue europaweite Vorgaben bereits zu einer harten Reduktion von CO2 gezwungen werde. Um diese Ziele zu erreichen, sollte nach Meinung des VDA auch bei einem CO2-Preis das Prinzip "Fördern statt beschränken" gelten. Nur wenn die Menschen sich für neue Technologien, andere Fahrzeuge und neue Formen der Mobilität und des Wirtschaftens begeisterten - und diese bezahlbar blieben - werde die Idee von CO2-Preisen gesamtwirtschaftlich erfolgreich sein, heißt es in dem Positionspapier des VDA, über das die "Süddeutsche Zeitung" berichtet. Der Verband dringt dabei auf weitere Subventionen für Elektroautos, die bei Kunden noch unbeliebt sind: Eine Lade-Infrastruktur und ein europaweites Anreizsystem seien Voraussetzung dafür, dass der Markt in Fahrt komme und die Klimaziele erreicht würden. Einnahmen aus dem Emissionshandel sollten hierfür investiert werden, heißt es in dem Papier weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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