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Ölkatastrophe nach Frachterunglück in Norwegen

Archivmeldung vom 01.08.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.08.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Langesund Küstenlandschaft Bild: Sebastian Bergmann
Langesund Küstenlandschaft Bild: Sebastian Bergmann

Das Frachtschiff "Full City" mit wahrscheinlich mehr als 1100 t Schweröl an Bord ist bei Langesund in einem empfindlichen Gebiet auf Grund gelaufen. Der WWF Norwegen meldet bereits erste Funde von Schweröl und verölten Vögeln an der Küste.

Die "Full City" lief in der Nähe des Vogelschutzgebiets "Lille Såstein" auf, das in dieser Jahreszeit nicht betreten werden darf. "Das kann für die Seevögel in diesem Gebiet tödlich sein", erklärt Stephan Lutter, Experte des WWF Deutschland für Meeresschutzgebiete. Das Schutzgebiet dient als Brutplatz für viele Vogelarten wie Flussseeschwalben, Mittelsäger, Austernfischer und Brandenten. Durch das Unglück sind auch dort angesiedelte Seevögel wie Eiderenten, Silbermöwen und Sturmmöwe bedroht.

Der WWF hofft, dass die Küstenwache den Ölaustritt begrenzt und mobilisiert Freiwillige für die Aufräumaktion. Auf dem Küstenabschnitt von Porsgrunn bis Kragerø befinden sich 27 Vogelschutzgebiete. Wo das Öl anlandet lässt sich schwer vorhersagen. "Schweröl ist die schädlichste Art von Treibstoff und sollte in allen Gewässern verboten werden", fordert Stephan Lutter.

Der WWF befürchtet, dass die Folgen des Unglücks doppelt so schwerwiegend sein könnten wie nach dem Unglück mit der "Server" vor Fedje bei Bergen am 12. Januar 2007. Damals kamen 8000 Seevögel um, die Aufräumaktion war die größte in der norwegischen Geschichte und kostete rund 30 Mio Euro. "Server" hatte 585 t Schweröl und 72 t Diesel an Bord.

Quelle: WWF

 

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