Zwei neue Kaiserpinguin-Kolonien in der Antarktis entdeckt
Archivmeldung vom 12.12.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittAndré Ancel und Yvon Le Maho vom multidisziplinären Institut Hubert Curien in Straßburg (CNRS und der Universität Straßburg) haben in der Nähe des Mertz-Gletschers zwei neue Kaiserpinguin-Kolonien mit mehr als 6000 Küken entdeckt. Sie leben etwa 250 km von der französischen Antarktis-Forschungsstation Dumont d’Urville, im Adélie-Land [1], entfernt. Satellitenbilder der British Antartic Survey in Cambridge haben diese Entdeckung bestätigt.
Die beiden nun entdeckten neuen Gruppen wurden in der Gegend bereits vermutet, aber nie gesichtet. Winterbedingte Einschränkungen (die Kaiserpinguine kommen nur im antarktischen Winter - ihrer Brutzeit – an Land) und das Verschwinden des Meereises im Sommer (auf denen die Pinguine ihre Kolonien gründen) machten den Zugang zu diesem Standort lange Zeit unmöglich. 2012 war es endlich soweit: alle menschlichen und logistischen Bedingungen waren erfüllt. Dank eines günstigen Wetterfensters, gepaart mit den umfassenden Kenntnissen des Logistik-Teams des IPEV (Polarinstitut Paul Emile Victor) über die dort herrschenden Umweltbedingungen sowie der Navigationsleistungen im Eis und der Unterstützung durch einen Hubschrauber (unerlässlich in dieser Region) konnte die Existenz zweier neuer Populationen von Kaiserpinguinen bestätigt werden.
Ursprünglich lebten beide Kolonien zusammen, wurden jedoch aufgrund eines Bruchs der Mertz-Gletscherzunge im Jahr 2010 getrennt: die eine Gruppe mit rund 2000 Küken lebt etwa 15 km entfernt von der zweiten Population mit ca. 4000 Küken. Da jedes Pinguinweibchen pro Jahr nur ein Ei legt, erhöht sich die Zahl der in diesem Gebiet der Antarktis lebenden Pinguinpopulation auf mindestens 8.500 Paare und hat sich somit verdreifacht.
[1] Gehört seit 1955 zum Territorium der französischen Süd- und Antarktisgebiete.
Quelle: Wissenschaftliche Abteilung, Französische Botschaft in der Bundesrepublik Deutschland (idw)