Stickoxidwerte in vielen Städten deutlich gesunken
Archivmeldung vom 24.01.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttDie Luft in den deutschen Innenstädten ist im vergangenen Jahr deutlich sauberer geworden. Das ergab eine Auswertung des Nachrichtenmagazins Focus der vorläufigen Luftqualitätsdaten der Landes-Umweltbehörden.
Demnach sank die Zahl der Städte, die den EU-Grenzwert von 40 Mikrogramm Stickstoffdioxid (NO2) pro Kubikmeter Luft im Jahresmittel nicht einhielten, um knapp ein Drittel von 57 auf höchstens 41 zurück. Für 16 der 41 Städte lägen allerdings noch keine Messdaten vor. Im Durchschnitt habe die Grenzwertüberschreitung um mindestens elf Prozent abgenommen. Mit Stuttgart, München, Darmstadt, Limburg und Frankfurt am Main lägen nur noch fünf Städte über dem Wert von 50 Mikrogramm, berichtet das Nachrichtenmagazin weiter. 2018 seien es mit Kiel, Berlin, Köln, Hamburg, Düren, Düsseldorf, Reutlingen, Heilbronn, Dortmund und Ludwigsburg noch insgesamt 15 Städte mit mehr als 50 Mikrogramm gewesen.
"Es tritt ein, was wir immer gesagt haben. Die NO2-Werte sinken, weil Software-Updates wirken und die neuen Diesel schadstoffärmer sind", sagte dazu Steffen Bilger (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, dem Nachrichtenmagazin Focus. Der Geschäftsführer des Verbands der Automobilindustrie, Joachim Damasky, ist der Ansicht, dass "Fahrverbote nicht nötig sind, um die Luftqualität in den Städten zu verbessern". Der Geschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Jürgen Resch, hob dagegen hervor, dass Fahrverbotsklagen zu einer "beschleunigten Verbesserung der Luftqualität geführt" hätten. Er sprach von einem "erfreulichen Verkaufseinbruch bei Diesel-Fahrzeugen". Der FDP-Verkehrspolitiker Oliver Luksic verlangte, Fahrverbote dort aufzuheben, wo Grenzwerte eingehalten würden. Der ADAC forderte, sie zu überprüfen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur