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Ammoniak aus Landwirtschaft: Deutschland noch weit von Umweltzielen entfernt

Archivmeldung vom 25.06.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.06.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Hans Udry / pixelio.de
Bild: Hans Udry / pixelio.de

In der deutschen Landwirtschaft fällt nach wie vor zu viel Ammoniak an. Das Umweltbundesamt verwies auf Anfrage der "Neuen Osnabrücker Zeitung" auf jüngste Berechnungen, wonach 2017 mehr als 673.000 Tonnen in die Umwelt gelangten.

Als Hauptverursacher gilt laut Bundesumweltministerium mit 95 Prozent die Landwirtschaft, hier besonders die Tierhaltung. Bis 2030 muss der Ausstoß um gut 188.000 Tonnen gesenkt werden, dazu hat sich Deutschland auf europäischer Ebene verpflichtet. Ansonsten könnte ähnlich wie bei Nitrat ein EU-Vertragsverletzungsverfahren drohen, teilte das Ministerium mit.

Umweltministerin Svenja Schulze erklärte auf Anfrage der "NOZ", Ammoniak sei ein "erhebliches Problem für Umwelt und Gesundheit". Der Stoff kann unter anderem Ökosysteme schädigen. Die Ursache, so Schulze, liege wie bei Nitrat vor allem in einer Überdüngung von Äckern und der intensiven Tierhaltung. "Ich setze mich daher für weniger Massentierhaltung ein", betonte Schulze. Sie verwies auf die Förderung ökologisch wirtschaftender Betriebe.

Bernhard Krüsken, Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes, zeigte sich vor dem Bauerntag in Leipzig auf Anfrage der "NOZ" indes optimistisch, dass eine Reduzierung gelingt. Die verschärfte Düngeverordnung und das vor einigen Wochen von der Bundesregierung verabschiedete nationale Luftreinhalteprogramm würden zu einem deutlichen Rückgang führen. Wichtig sei aber, dass die Umsetzung der Maßnahmen "den Strukturwandel nicht noch weiter verschärft", so Krüsken. Im Luftreinhalteprogramm der Regierung sind unter anderem verbesserte Lagertechnik für Gülle sowie eine umweltschonendere Ausbringung von Dünger vorgesehen.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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