Japan: Walfangflotte ausgelaufen
Archivmeldung vom 06.12.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittJapans Walfangflotte stach jetzt in See, um knapp 1.000 Wale rund um die Antarktis zu harpunieren. Auf der Abschussliste stehen 935 Zwergwale und 50 der gefährdeten Finnwale. Japan setzt sich damit über ein internationales Walfangmoratorium und internationale Gesetze hinweg.
„Japan sollte seine defizitäre Flotte zurückrufen“, fordert Dr. Ralf Sonntag, Meeresbiologe des IFAW (Internationaler Tierschutz-Fonds). „Der Walfang ist grausam und unsinnig. Die Walfangindustrie ist ein Überbleibsel aus längst vergangen Tagen. Zudem ist sie nicht profitabel und ein Beispiel schlechter Politik für die Menschen und besonders die Wale.“
Die Japanische Regierung soll Medienberichten zufolge zudem knapp 20 Millionen Euro zusätzlich zum Schutz der Flotte bereitgestellt haben.
Von Sprengharpunen getroffene Wale kämpfen bisweilen bis zu eine halbe Stunde lang um ihr Leben. Vom IFAW analysierte Filmaufnahmen des japanischen Walfangs belegen das.
„Eine große und fortschrittliche Nation wie Japan sollte dieser antiquierten Jagd den Rücken kehren“, fordert Sonntag. „Japan sollte sich lieber dem zukunftsweisenden Whalewatching zuwenden, mit dem schon jetzt weltweit 1,5 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.“
Laut Medienberichten überlegen die Australier, ihr Zollschiff „Ocean Protector“ zur Beobachtung des Walfangs zu schicken. Im vergangenen Jahr sandten sie das Schiff „Ocean Viking“ aus. Australien strengte letztes Jahr zudem ein Verfahren gegen Japan vor dem Internationalen Gerichtshof an, da Japan seinen Walfang im Schutzgebiet in den antarktischen Gewässern betreibt.
Quelle: IFAW