Schwedens Regierung hält Super-GAU in Krümmel oder Brunsbüttel für möglich
Archivmeldung vom 13.11.2009
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittVattenfall-Chef Lars G. Josefsson steht vor dem Aus, weil er im letzten Sommer eine Erklärung unterzeichnet hat, die den staatlichen schwedischen Konzern für die Folgen von Störfällen in den deutschen Atomkraftwerken Krümmel und Brunsbüttel haftbar macht. Damit ginge der gesamte Stromriese in die Pleite, wenn es in den Pannenmeilern an der Elbe zu einer Reaktorkatastrophe kommt.
Dazu erklärt Jochen Stay, Sprecher der bundesweiten Anti-Atom-Organisation .ausgestrahlt:
„Die Aufregung in der schwedischen Regierung über Josefssons Haftungserklärung zeigt, dass die Verantwortlichen in Stockholm einen Super-GAU in Krümmel oder Brunsbüttel durchaus für möglich halten.
Nun stellt sich die Frage, wie die Haftung für Störfall-Folgen bei den anderen AKW-Betreibern in Deutschland geregelt ist. Da Josefssons Vorgehen von den Vattenfall-Eignern als Fehler eingeschätzt wird, ist es also gut möglich, dass die anderen Stromkonzerne nicht als Muttergesellschaften für ihre Kraftwerkstöchter haften.
Wir verlangen vom neuen Bundesumweltminister Norbert Röttgen Auskunft über die Frage, ob die großen Stromkonzerne mit ihrem Betriebsvermögen oder nur deren Tochtergesellschaften konkret die Haftung bei einem Super-GAU in einem der 17 deutschen Atomkraftwerke übernehmen.“
Ein Super-GAU in einem Atomkraftwerk in Deutschland verursacht Gesundheits-, Sach- und Vermögensschäden in Höhe von 2.500 bis 5.500 Milliarden Euro. Das hat die Prognos AG 1992 in einem Gutachten für das Bundeswirtschaftsministerium errechnet.
Quelle: .ausgestrahlt